Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Prince of Persia: Warrior Within
29. Januar 2005

Die Neuauflage des Klassikers Prince of Persia war vor einem Jahr ein optischer, wie spielerischer Leckerbissen, der zu überzeugen wusste und insgesamt ein gelungenes Comeback des persischen Prinzen darstellte. Leider konnte sich der Massenmarkt nicht mit dem orientalischen Hintergrund anfreunden und so blieb Prince of Persia: The Sands of Time (OnPSX Review) in den Regalen wie Blei liegen. Ubi Soft lies sich jedoch nicht beirren, überdachte das Konzept und drehte kräftig an der Designschraube. So wurde der neue Teil der Saga „Warrior Within" ziemlich auf „Düster" und „Erwachsen" getrimmt und es ist nichts mehr von der hellen und farbenfrohen Welt des Originals übrig geblieben. Spielerisch hat sich dagegen nur im Detail etwas getan, warum auch, Sands of Time war spielerisch schon äußerst genial und lies fast keinen Anlass zur Kritik.

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Im vergangenen Abenteuer spielte unser Prinz etwas zuviel mit dem Sand der Zeit, um seinen Tod und die Zerstörung des Königreichs zu verhindern. Doch wie es so ist, kann niemand seinem Schicksal entkommen. Auch nicht unser Namenloser, nun mit Narben übersäter, Held - der seit dem Tag pausenlos vor dem Wächter der Zeit, dem Dahaka, fliehen muss. Fast schon entmutigt, versucht unser Protagonist die Entstehung des Sandes der Zeit zu verhindern und sich somit von seinem ewig währenden Fluch zu befreien. Er begibt sich auf die Reise zur Insel der Zeit, um von dort in die Vergangenheit zu gelangen und den Sand zu zerstören. Um jedoch auf eine Insel zu kommen benötigt man natürlich ein Schiff und auf diesem nehmt ihr das erste Mal das Pad in die Hand, denn auf dem Weg zur Insel werdet ihr überfallen und müsst im stürmischen Sauwetter Gegnerhorden in Schach halten. Hier bekommt der Spieler auch gleich den Stilwechsel präsentiert. So wird bei brachialem (doch sich leider immer wiederholenden) Gitarrensound ein Kopf nach dem anderen abgeschlagen und das in schönster Zeitlupenoptik. Man mag sich fragen ob die Brutalität wirklich sein muss, aber im Endeffekt passt es meiner Meinung nach zum neuen Stil und immerhin darf man einstellen, wie oft man diese Zeitlupenenthauptungen sehen möchte. So gut wie unser Prinz auch kämpfen mag, die Gegnerhorden nehmen überhand und zerstören das Schiff, welches in Einzelteilen samt dem Prinzen auf die Insel gespült wird. Von nun an macht man sich allein auf zur Festung, die jedoch völlig heruntergekommen und zerfallen ist. Alles ist in tiefen Grautönen gehalten und von den einst imposanten Bauten ist nicht mehr viel übrig... zumindest in dieser Epoche. Denn schon bald findet Ihr gewisse Portale, mit denen ihr in die Vergangenheit reisen könnt. Die „neuen" schönen Bauten haben aber auch einen ziemlichen Nachteil. Die Fallen die dank Rost und Zerfall in der Gegenwart nicht funktionierten, erstrahlen nun ebenfalls in neuem Glanz und machen dem Prinzen das Leben schwer.

Fallen und Verließe

Zum Glück haben die Entwickler die gute Steuerung des Vorgänger übernommen und somit tänzelt ihr gekonnt um die zahlreichen Fallen und Hindernisse herum. Ihr rennt wie gewohnt an Wänden entlang und springt umher, so dass es eine wahre Freude ist. Durch die geniale Handhabung könnt ihr zudem die toll durchdachten Sprung-/Kletterpassagen genießen, ohne zu sehr auf die Steuerung konzentriert zu sein. Jene geht nämlich nach ein bisschen Übung kinderleicht von der Hand und es macht einfach tierisch Spaß mit dem Prinzen durch die Levels zu turnen und immer höher hinaus zu gelangen. Die Designer haben sich hier teilweise selbst übertroffen und man freut sich regelrecht auf das, was einem im Spiel noch erwarten wird. Falls ein Sprung doch mal daneben gehen sollte, liegt es immer am Spieler, da selbst die Kameraperspektiven äußerst übersichtlich sind - zumindest bei diesen Passagen. Aber keine Angst, wie im Vorgänger könnt ihr zudem auch hier die Zeit beeinflussen und zurückdrehen. Diesmal zwar ohne Hilfe des „Brotmessers", dafür aber mit einem Zeitamulett, welches ihr von anfangs 3 Sandcontainern auf 6 erweitern könnt. Es gibt auch sehr gut gesetzte Checkpoints und Speicherpunkte und der Schwierigkeitsgrad - ihr könnt zwischen insgeamt drei wählen - ist zwar etwas höher als im Vorgänger, dennoch nie unfair oder frustrierend. Nebenbei erlernt unser Held auch noch andere schöne Sachen wie Slowmotion - die Umgebung und Feinde laufen in Zeitlupe, während ihr in normaler Geschwindigkeit agiert - oder eine Befreiungsattacke die euch aus manch aussichtsloser Situation helfen kann. Verlorenen Sand gewinnt ihr durch Gegner oder aus herumstehenden Kisten wieder zurück. Die Zeitkontrolle kommt aber natürlich nicht nur bei den Jump & Run Passagen zum Einsatz, sondern auch bei diversen Rätseln. So muss man Zahnräder verlangsamen, oder Zeitzonen wechseln um weiter zu kommen. Leider liegt hier jedoch auch ein großer Kritikpunkt des Spiels. Da die Zeitportale immer in den entlegensten Winkeln eines Levels zu finden sind und man zudem auch noch unzählige Fallen überwinden muss, kommen enorme Laufwege und Levelwiederholungen zustande, die mit der Zeit tierisch nerven. Was mir ebenfalls missfiel, waren die immer gleichen Gegner und das überladene Kampfsystem. So habt Ihr zwar eine riesige Auswahl an Combos, durch die unzähligen Tastenkombinationen sind die Moves allerdings nur schwerlich einsetzbar. Letztlich benutzte ich immer ein und dieselbe Combo, um meine Feinde in die Flucht zu schlagen. Hübsch anzusehen sind die Kämpfe aber allemal, da die Umgebung stark miteinbezogen wird und ihr euch (optisch schön in Szene gesetzt) von Wänden abstoßen, über Abgründe schwingen, oder an Säulen rotieren könnt. Leider spinnt die Kamera zuweilen und fixiert sich bei großem Gegneraufkommen nicht immer so wie ich es wollte. Wegrennen wird ebenfalls erschwert, da man die Fixierung nicht lösen kann. Neben einem aufrüstbarem Standartschwert, könnt ihr zusätzlich auch die unzähligen Waffen der Gegner an euch nehmen und somit beidhändig auf die Schergen einschlagen.

Der Prinz 2004

Technisch ist „Warrior Within" genau wie sein Vorgänger absolut klasse. So bekommt Ihr tolle Texturen, riesige Hallen mit imposanten Konstruktionen, geschmeidige Animationen der Charaktere und atmosphärische Kamerawinkel zu Gesicht. So klappte meine Kinnlade einige Male nach unten, als ich einen neuen Raum betrat. Überall entdeckt man viele kleine liebevolle Details wie z.B. herunterrieselnder Sand, wenn man sich irgendwo lang hangelt und wunderschöne Lichteffekte. Auch Stil verändernde Effekte gibt es zuhauf zu bestaunen, so färbt sich die Grafik in ein schmuckes braun/weiß sobald man vom Dahaka verfolgt wird und Verwischeffekte gibt es natürlich auch „en masse". Bei aller Schönheit, muss man dem Spiel aber auch ein paar Schattenseiten zu gestehen. So gerät die PS2 öfters mal ins Stocken und einige Slowdowns gibt es ebenfalls zu verzeichnen. Außerdem sehen die Haare der Charaktere ziemlich komisch aus und stehen im negativen Kontrast zu dem restlichen detaillierten Äußerem. Diese Schnitzer stören jedoch nicht wirklich und trüben den Spielspaß nur minimal (wenn überhaupt). Die PAL Anpassung ist ebenfalls mehr als gelungen und wartet mit der deutschen Synchronstimme von Johnny Depp auf (die aufgrund der nicht immer gehaltvollen Dialoge leider etwas unterfordert ist). Die Kommentare der Gegner strotzen auch nicht gerade mit oscarreifen Dialogen und regen eher zum schmunzeln an. Musikalisch gibt es wie eingangs erwähnt heftigen (orientalisch anmutenden) Heavy Metal, der sich aber zu häufig wiederholt und mit der Zeit einem auf den Keks geht. Bei der restlichen Akustik gibt es jedoch nix mehr zu bemängeln.

FAZIT:

Prince of Persia: Warrior Within ist ein sehr guter Nachfolger geworden, der mal nicht wie so oft nur ein Aufguss ist, sondern einen komplett neuen/anderen Weg geht. Manchen mag das tolle farbenfrohe Setting aus dem Vorgänger fehlen, doch wenn der Nachfolger genauso geworden wäre, hätten wiederum andere nach der Devise „Wieder nur ein schnell zusammengeschustertes Update." rumgenörgelt. So aber taucht man in ein neues, düsteres Abenteuer hinein, das mit ausgeklügelten Sprungpassagen fordert und durch ein anmutiges Design überzeugen kann. Ich könnte stundenlang nur durch aneinander gereihte Passagen klettern, springen und dabei die tolle Atmosphäre genießen, ohne dass mir langweilig werden würde. Mir gefallen beide Spiele und somit freue ich mich schon auf einen neuen Teil und lasse mich gerne überraschen, was Ubi Soft da aus dem persischen Turban zaubern wird.

[Review verfasst von Shagy ]

Pluspunkte:

  • Sehr viel Bonusmaterial (Videos, Artworks)
  • Dichte Atmsphäre
  • Super Steuerung

Minuspunkte:

  • Lange Laufwege
  • Vom orientalischen Setting des Vorgängers ist nichts mehr da
  • Immer wiederkehrende Gegner

Justicer meint:

Ich kenne Prince of Persia und Prince of Persia 3D. Gerade letzteres fand ich dank 3D-Grafik toll. Dennoch ging Prince of Persia: Sands of Time irgendwie an mir vorbei und so konnte ich mich zumindest unvoreingenommen dem neuesten Teil widmen. „Warrior Within" ist ein wirklich gelungenes Action-Adventure, das durch ein wahnsinnig gutes Leveldesign auffällt, auch wenn man aufgrund der Zeitportale und der damit verbunden (sich wiederholenden) Rennerei irgendwann mal die Nase voll hat, weiß es doch immer wieder von neuem zu begeistern. Auf jeden Fall ist das Spiel bei weitem nicht so düster wie es die Videos und Screenshots erscheinen lassen. Grafisch gibt es fast nichts auszusetzen und auch musikalisch trifft „Warrior Within" meinen Geschmack. Die brachiale Gitarrenmusik passt vorzüglich zu den reichlich auftretenden Kämpfen. Einzig die Menge der Musikstücke hätte ein wenig umfangreicher ausfallen können, als wirklich störend habe ich das jedoch nicht empfunden. Kritikwürdig und mitunter sogar frustrierend ist aber meiner Meinung nach der Schwierigkeitsgrad. Selbst auf dem Leichtesten beißt man sich an einigen Stellen schier die Zähne aus. Die wiederholten Fluchten vor dem Dahaka bedürfen oftmals unzähliger Versuche, da auf den langen Hindernisparcours ein Fehler vielmals ausreicht, um zu scheitern. Ungünstig gesetzte Checkpoints bescheren einem dann manchmal noch zusätzliche Wege durch die Levels, bis man den jeweiligen Abschnitt erneut beginnen kann. Lobenswert dagegen sind die ab brechbaren Videos, sobald man sie ein zweites Mal zu Gesicht bekommt. In normalen Kämpfen wird man mit einer Unzahl verschiedenster, fordernder Gegner konfrontiert, aber dank der Zielzentrierung auf den Feind, ist eine Flucht oftmals jedoch fast unmöglich. Gerade der Versuch zwischen zwei Bücherregalen oder Wänden hin und her zu springen, um einen Gegner hinter sich zu lassen, ist praktisch nicht ausführbar. Selbst wenn man die Regale fast erklommen hat, kann es passieren, dass ein Gegner nahe genug kommt, damit die Kamera wieder auf diesen fixiert und der nächste Sprung nicht nach oben geht, sondern aufgrund der Gegnerfixierung um diesen herum. Dadurch kann man vielen Kämpfen nicht ausweichen und möchte sein Pad am liebsten gegen die Wand werfen (wenn es nicht so teuer wäre). Aufgefallen ist mir zudem, dass dem Kampfsystem eine zu große Gewichtung zu Teil wurde und es viel zu komplex und umfangreich wirkt, um in der Praxis zu 100% zum Einsatz zu kommen. Den Großteil der umfangreichen Combos bekommt man nämlich nie zu Gesicht, weil schnelle Schlagfolgen meist effektiver und vor allem sicherer auszuführen sind. Trotz dieser Kritikpunkte hat es nicht lange gedauert, bis ich die PS2 wieder eingeschaltet habe. Prince of Persia: Warrior Within ist im Gesamten ein wirklich fesselndes Spielerlebnis, das mir trotz des hohen Schwierigkeitsgrades und der anderen Mängel noch eine Menge Spaß bereitet hat. Auf jeden Fall muss ich jetzt noch Sands of Time spielen, „Warrior Within" hat mich irgendwie auf den Geschmack gebracht.



Infos zum Spiel
NamePrince of Persia: Warrior Within
SystemPlayStation 2
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft
GenreAction-Adventure
USKab 16 Jahren
Preis59,95 €
PlatinumJa
Release
 03.12.2004
 30.11.2004
 13.10.2005
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf105 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Prince of Persia: Warrior Within
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.5
Grafik
8.5
Sound
8.0
Singleplayer
9.0

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4