Einen ungünstigeren Zeitpunkt für die Veröffentlichung von „Watch Dogs: Legion“ hätte Ubisoft nicht wählen können. Selten war das Thema Überwachung und Polizeikontrollen so massiv in den Nachrichten wie jetzt. Auch zeichnet das Spiel eine sehr düstere Zukunft unserer Gesellschaft, die vielen gerade durch die aktuelle Covid-19 Pandemie sehr viel näher erscheint. Allein dieser Aspekt macht das Spiel thematisch zwar interessant, jedoch reicht das nicht aus, um auf Dauer zu überzeugen.
Welcome to DedSec
Seit dem die Hackergruppe „Zero Day“ bei den wichtigsten Knotenpunkten Londons Bombenanschläge verübt hat, ist London nicht mehr dieselbe Stadt. Um die Lage unter Kontrolle zu bekommen, wurde die private Sicherheitsarmee „Albion“ in die Stadt gerufen. In wenigen Tagen haben sie das ohnehin überwachte London in einen totalen Überwachungsstaat verwandelt. Zeitgleich mit den Anschlägen wurde auch das Hauptquartier von „DedSec“ überfallen, da diese als Drahtzieher des Anschlags in den Medien gelten. Die Anführerin Sabine konnte gerade noch entkommen und beginnt nun den Kampf gegen die Unterdrückung durch Albion und die Suche nach den wahren Schuldigen. Doch ohne Unterstützung stehen ihre Chancen schlecht und somit beginnt erneut der Aufbau der Hacker-Aktivisten-Truppe.
Für „Legion“ hat sich das Ubisoft Team etwas Neues überlegt: Man streicht den zentralen Protogonisten und ersetzt diesen durch einen beliebigen Londoner. Danach ist es die Aufgabe, des neuen DedSec Agenten weitere Mitglieder zu rekrutieren, in welche man als Spieler beliebig wechseln kann. Nach der Einführung des Rekrutierungssystems, folgt die Handlung dann in mehreren Kapiteln. In 6-7 Missionen muss man dann versuchen, die jeweilige Gegner-Fraktion ausspionieren und ihrem Treiben ein Ende zu setzten. Neben Albion ist auch der „Klan Kelley“ ein größerer Widersacher. Diese Verbrecher haben sich auf illegalen Organhandel und Drogen spezialisiert. Auch die ominöses Hacker-Gruppe „404“ gilt es zu infiltrieren und für DedSec zu gewinnen. Ein Großteil dieser Missionen konzentriert sich auch auf die Gefahren der zunehmenden Digitalisierung und totalen Überwachung. In den besten Momenten der Geschichte wird „Watch Dogs: Legion“ zu einer spielbaren „Black Mirror“ Episode und wirft interessante Fragen auf. Doch im Gegensatz zur Vorlage fehlt hier oft das bittere Ende, welches uns mit moralischen und ethnischen Fragen zurücklässt. Ein Grund hierfür sind die sehr oberflächigen Schurken und das Fehlen einer zentralen Hauptfigur. Man fühlt sich selten mit der Handlung verbunden. Es hilft auch nicht, dass es allzu oft ein Happy End für alle Beteiligten gibt und die Ereignisse sich selten auf die Welt auswirken.
Hack the Planet
Auch Teil 3 der Serie bleibt der offenen Spielwelt treu und setzt das grundlegende Konzept der Reihe fort. Wie bei den Vorgängern kann man mit Hilfe seines Mobiltelefons so gut wie jedes elektronische Gerät bedienen. Ob Heben und Senken von Straßensperren, oder das einfache Entsperren von Türen - ist ein Mikrochip verbaut, hat man darauf auch Zugriff. Die zahlreichen Drohnen und Kameras lassen sich außerdem dazu nutzen, um schnell die Umgebung zu erkunden, oder auf Dächer zu kommen. Daneben gibt es noch weitere Gadgets wie den Spider-Bot. Dieser kleine Gefährte bewegt sich elegant durch Lüftungsschächte, wo der DedSec Agent keinen Zugang hat. Wer sich geschickt anstellt, kann über Überwachungskameras, Drohnen und den Spider-Bot beinahe jede Aufgabe relativ gewaltfrei erfüllen. Das Hacken geht so weit, dass man nun detailliertere Informationen über Passanten erfährt, wo wir auch schon bei der großen Neuerung im Spiel sind.
Wie der Untertitel „Legion“ bereits suggeriert, baut man sich hier eine Legion aus den Einwohnern Londons auf. Jeder Bewohner ist „einzigartig“ und verfügt über ein zufällig generiertes Aussehen und unterschiedliche Fähigkeiten. Das reicht vom einfachen Besitzer eines Autos bis hin zu einem Auftragskiller mit diversen Waffenkenntnissen. Hat man seinen potenziellen Rekruten gefunden, beginnt die eigentliche Arbeit. Nach einem kurzen Gespräch gilt es oft Beweise für die Machenschaften von Albion zu suchen, oder einen Freund zu retten. Diese Missionen spielen in den zahlreichen kleinen Sperrgebieten. Die zu lösende Aufgabe wird hingegen zufällig generiert. Hat man sein Missionsziel erreicht, ist der Rekrut für DedSec bereit und kann von nun an vom Spieler benutzt werden. Normale Londoner sind auf Dauer aber etwas langweilig, darum gesellen sich auch immer wieder interessante Berufe wie Attentäter, Spion, Hypnotiseur und eine Tänzerin zu den Rekruten. Das Spiel schlägt diese meist von selbst vor, aber man kann sie auch zufällig auf der Straße finden.
Hello Johnny Mnemonic
Im Wesentlichen beherrschen alle Akteure die Standard-Fähigkeiten wie Sprinten, Klettern, Deckung suchen, etc. Auch nutzen sie alle den gemeinsamen Gadget Pool. Dies macht anfänglich die Figuren leicht austauschbar, doch mit der Zeit findet man immer interessante Charaktere, welche sich in feinen Nuancen und Animationen unterscheiden. Mit etwas Glück lässt sich auch ein Attentäter rekrutieren, welcher auf starke Waffen setzt. Wer will, kann sich auch als Spion durch die Tower Bridge schleichen, deaktiviert mit seiner Gadget Uhr feindliche Waffen und nutzt zur Flucht den getarnten klassischen Sportwagen. Für die Herausforderung, startet man das Spiel mit der „Permanenten Tod“ Einstellung. Stirbt dann ein Agent, ist er aus dem Spiel dauerhaft verschwunden. Das geht sogar so weit, dass mit dem Tode aller Agenten ein Game Over droht. Wer das nicht will, kann mit der Standardeinstellung spielen. Hier kehrt der Charakter nach einer gewissen „Zeitstrafe“ von seiner Verletzung oder Verhaftung zurück.
Soviel zur Theorie, denn eigentlich lässt sich das Spiel auch mit dem ersten Charakter problemlos durchspielen. All diese augenscheinlich einzigartigen Fähigkeiten tragen nämlich wenig zum Gameplay bei und machen die oft gleichen Missionen nur etwas abwechslungsreicher. Ein Großteil der Missionen folgt zudem stets dem gleichen Muster: Finde das zu hackende Terminal, Person, Drohne etc. und löse dabei keinen Alarm aus. Für diese Aufgaben gibt es speziell entworfene Gebiete, die mit unterschiedliche Gegnern und Sicherheitsmaßnahmen aufwarten. Für die ersten drei Missionen ist das noch sehr interessant, doch erkennt man schnell, dass sich die Layouts der verschiedenen Bereiche gleichen. Problematisch ist auch, dass sich Haupt-, Neben-, und zufallsgenerierte Missionen diese teilen und man ein Gebäude / Gebiet mehrmals infiltriert. In den Hauptmissionen wird man zudem quer durch London gehetzt, nur um dann wieder die gleichen Gebiete zu besuchen. Ab und an glänzt das Spiel dann mit speziellen Missionen. Hier muss man schon mal Waffengewalt einsetzen oder Fingerspitzengefühl bei der Drohnensteuerung beweisen. Auch lieben es die Entwickler, so oft wie möglich einfache Schalterrätsel zu verbauen, was auf Dauer einfach keinen Spaß macht. Seltsam wird es zudem, wenn man bei diesen Missionen scheitert. Das hat nämlich keine Auswirkung auf den Spielablauf. Die Gegner werden zurückgesetzt und man kann es mit einem anderen Agenten erneut versuchen.
London has Fallen
Ubisoft typisch ist Lodnon in verschiedene Gebiete unterteilt, die man befreien muss. Dieses Mal ist jedoch ein wenig mehr Kreativität in den Vorgang geflossen. Jeder Bezirk hat drei Ziele, die man erfüllen darf. Man sucht Beweise gegen Albion, zerstört Propaganda oder bringt schon mal ein Paste-Up an eine Hauswand an. Wie ihr diese Aufgaben löst, ist dabei dem Spieler überlassen. Nutzt die besonderen Fähigkeiten der Figur, versucht es als begabter Hacker oder mit purer Waffengewalt, all das sind legitime Lösungen und zeigen das kreative Potenzial im Gameplay. Sind die drei Ziele erfüllt, gibt es eine einzigartige Mission. Sprungeinlagen mit dem Spider-Bot im Big Ben, ein Drohnenflug durch Silo Anlagen oder ein Rennen gegen Albion sind nur ein paar Beispiele davon. Am Ende wartet neben einem befreiten Distrikt, auch ein verbesserter Rekrut mit besonderen Fähigkeiten. Natürlich finden sich auch typische Open World Aufgaben in London wieder. Suche hier ein paar Akten, berge dort Technikpunkte oder Hacke einen Bitcoin-Tresor. Auch ein Besuch in einem Pup mit Dartspiel sorgt für Abwechslung. Am Ende gibt es Credits, die man in neue Kleidungsstücke investieren kann.
Keep calm and go sightseeing
Der eigentliche Star des Spiels ist aber London, welches man von Anfang an frei erkunden darf. Hier muss man ein großes Lob an die Designer von Ubisoft aussprechen. Die Stadt steht dem Original in nichts nach. Alle berühmten Denkmäler und Gebäude wurden liebevoll umgesetzt und befinden sich am richtigen Platz. Selbst an kleine Schilder wurde gedacht. Somit gleicht ein Rundgang durch die Stadt schon fast einen Urlaubsausflug. Auch das „nahe Zukunftssetting“ wurde gut integriert. An jeder Ecke scheint ein Hologramm oder animierte Werbewand zu sein. Auf den Straßen finden sich zahlreiche E-Lade Stationen für die vielen selbstfahrenden Elektroautos, welche sogar in der Windschutzscheibe anzeigen, dass der Autopilot aktiviert ist. Über den Autos existiert ein Drohnen-Highway, auf dem zahlreiche Güter transportiert werden und Londoner Bürger gleichzeitig überwacht werden. Im Kontrast zum Hightech London gibt es Container-Siedlungen, Slums und Obdachlosen-Zeltlager. An vielen Ecken stehen zahlreiche Protestler, die ihren Wiederstand laut gegen Albion verkünden. Die Stadt fühlt sich tatsächlich lebendig und glaubwürdig an. Es hilft, das die digitalen Bewohner zu dieser Illusion beitragen. Wenn man diese hackt, stimmt zu 99% die Tätigkeit, der sie gerade nachgehen. Einzig die vielen gleichen Modeläden fallen mit der Zeit auf. Es scheint, als würde es nur vier Kleidungskonzerne in Zukunft geben.
Great Expectations
Als letzten Punkt habe ich mir die Technik aufgespart. Hier möchte ich aber zwei wesentliche Aspekte unterscheiden. Der eine ist die zufällig generierte Welt, der andere die technische Umsetzung. Das Team hatte sehr große Ambitionen, zu Große wie ich meine. Man wollte ein lebendiges London umsetzten. Jeder Bewohner sollte einzigartig sein und auch seine täglichen Routinen besitzen. Das hat man auch zum Teil geschafft. Diverse YouTuber haben sich bereits zur Aufgabe gemacht, die Bewohner zu stalken. Diese gehen tatsächlich demselben Tagesablauf nach. Sobald man einen potenziellen Rekruten genauer verfolgt und das Tiefenprofil aktiviert, werden seine Aufgaben nochmals feiner gegliedert. Jeder der im Profil aufgeführten Tätigkeiten geht diese Person auch nach. Sehr faszinierend, doch das System kann nicht zwischen Wochentagen unterscheiden. Somit ergeht es einem, wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“, sprich man sieht immer die gleichen Abläufe. Auch die zufällig generierten Bewohner zeigen eine beeindruckende Diversität. Ganz wie die Entwickler von Ubisoft, scheint in London die ganze Welt vertreten zu sein. Am Ende der Geschichte sollte man ein wirklich einzigartiges Team an Agenten haben, welches sich durch alle Gesellschaftsschichten und Ethnien ziehen. Kein anderes Spiel hebt den Multi-Kulti Charakter besser hervor und zeichnet in diesem Punkt ein positiveres Zukunftsbild unserer Welt. Einzig Kinder und Menschen mit Behinderungen findet man nicht, ein wohl zu heikles Thema. Auch bei Körperformen hat man sich etwas zurückgehalten, da sich diese ungünstig auf das Gameplay ausgewirkt hätten. Aber zumindest konnte ich in meinem Spieldurchgang eine achtzigjährige Drohnenspezialistin im Punkerdesign finden.
Alle diese Personen brauchen zudem eine Stimme, da sie im Zuge der Missionen immer wieder zu Wort kommen bzw. sich auch bei Kollegen im Einsatz melden und deren Fortschritte kommentieren. Hier hat man zwar zahlreiche Sprecher angeworben, aber diese reichen nicht aus, um jeden Bewohner zu vertonen. Als Trick greift man hier auf einen Algorithmus zurück, der bei vorhanden Sprachaufnahmen die Tonalität ändert und selbständig Antworten kreiert. Man merkt zwar, dass diese generiert wurden, sie wirken jedoch so, als wären sie von einem unmotivierteren Sprecher. Unglücklicherweise kommt es jedoch häufiger vor, dass man ähnliche Stimmen immer wieder hört. Auch passen diese mit den Aussagen nicht immer überein. Hier sei noch gesagt, dass keine deutsche Sprachausgabe auf der Disk ist. Diese muss man sich aus dem Store laden.
No Time to Die
Bei der technischen Umsetzung bin ich mir nicht sicher, ob ich eine total verbugte Version habe, oder meine Launch PS4 das Zeitliche segnet. Ich hatte bei keinem anderen Spiel mit so vielen spielerischen und technischen Bugs zu kämpfen. Auf lustige Bugs, wie ein Charakter, der nur einen Hut und sonst garnichts tragen kann, folgen das Fehlen des Objektmarkers samt Hackmenüs und enden in einer Framerate Stotterorgie. Es scheint, als würde das Spiel auf meiner PS4 nicht schnell genug laden. Auch zieht sich seit Anbeginn ein Ton Bug durchs Spiel, der bei längeren Spielestunden immer schlimmer wird. Aber wie es aussieht, gehöre ich da zu einem kleinen, elitären „Bug Club“, zumindest nach dem was man so auf Reddit liest. Technisch scheint es nicht der komplette Reinfall zu sein, da es auf den meisten PS4-Konsolen relativ sauber läuft. Die Profis bei Digital Foundry sind zudem zum Ergebnis gekommen, dass es auf der PS4 mit einer Auflösung von 1920x1080 läuft und die PS4 Pro Version 2880x1620 schafft. In Gegensatz zur PS4 Pro Fassunf werden auf der normalen PS4 nicht die angestrebten 30 FPS gehalten. Jedoch geht selbst bei der Pro die Framerate bei Verfolgungsjagten öfters in die Knie.
Was aber alle Versionen gleich haben, sind die zahlreichen Bugs und die sehr dumme KI. Besonders in der Wegfindung kämpft diese mit sich selbst und bei den Gegnern kommt hinzu, dass sie einen schnell ignorieren und zu ihrer normalen Routine wechseln. Im Gegensatz zu den Vorgängern entstand dieses Spiel bei Ubisoft Toronto und nicht in Montreal. Wie es scheint, dürfte sich das Team technisch stark überschätzt haben. Zumindest gestehen sie ihre Fehler ein. So wollte man im Dezember den Multiplayer-Modus nachreichen. Dieser pausiert im Moment und man will die Zeit erst einmal nutzen, um die zahlreichen Bugs im Singleplayer zu beheben. Für Ubisoft Toronto steht einiges auf dem Spiel, schließlich ist ihr nächster Titel „Far Cry 6“!
FAZIT:
Eigentlich hatte ich nicht vor, so ins Detail zu gehen, aber das Spiel hat mich mehr beschäftigt, als ich anfangs gedacht hatte. Weder ist es die Kampagne, noch die technische Umsetzung, die mich bei der Stange halten. Es ist London selbst und der einfache Gameplay-Loop. Bei Missionen nutze ich ausschließlich die Schnellreise, doch schafft es das Spiel, mich immer wieder an entlegene Orte zu lotsen. Dann zeigt sich auf einmal wieder die detailverliebte Welt. Dieses London fühlt sich sehr real und lebendig an. Auch bin ich immer wieder erstaunt, welchen Aktivitäten die NPCs nachgehen. Schon interessant, wenn man ein Pärchen auf der Straße sieht und diese dann hackt und man merkt, dass der Mann eine Affäre hat. Wer will, kann sogar seine Frau ausfindig machen. Dabei kratzt man erst an der Oberfläche des Systems und lässt auf weitere interessante Open World Spiele hoffen. Anfänglich war ich vom Gameplay mehr als enttäuscht. Es kehrte schnell Routine ein, wie man Aufgaben löst, jedoch änderte sich das, je mehr Gadgets und Agenten man bekommt. Dann kann sich auch die Vision der Entwickler entfalten und man beginnt mit den vorhandenen Möglichkeiten zu experimentieren. Das Glück ist hier die dumme KI, die schnell Fehler bei der Planung und Ausführung verzeiht. Mit der Zeit habe ich einige kreative Ideen gefunden, wie man die sehr berechenbare KI austricksen kann. Zur Handlung gibt es nicht viel zu Sagen. Bis auf ein paar Highlights plätschert sie seicht dahin. Motiviert aber immer noch genug, um weiter zu spielen. Das Problem mit dem fehlenden Hauptcharakter kann man mit etwas Kreativität lösen. Mein knallhartes Team bestand aus einer Tänzerin und ihrer Magnum, die zufällig bei DedSec gelandet ist. Einem Spion, der sein Heimatland vor Albions Machenschaften schützen will. Wie auch einen Attentäter. Er redet nicht viel, lässt dafür aber die Waffen sprechen. Auch scheint er einen tiefen Groll gegen Klan Kelley zu haben. Technisch will ich bei den Titel nichts beschönigen. Der ist kein bisschen sauber und hätte wohl eine weitere Release-Verschiebung gebraucht! Wer sich auf dieses Spiel einlässt, sollte jede Menge Bugs erwarten. Zumindest scheint man auf einer PlayStation 4 Pro wenigstens die Framerate zu halten. Mein abschließendes Fazit lautet deswegen: Das wohl verbugteste PS4 Spiel, das ich jemals testen durfte und ich komme davon nicht los. Die grundlegende Idee ist genial, aber die technische Umsetzung eher eine Katastrophe. Wer auch mal probieren möchte, sollte noch auf ein paar Patches warten.
[ Review verfasst von Andy ]
[ Gespielt auf der PlayStation 4 mit 4K TV ]
Die zweite Meinung:
Ich kann Andys Fazit fast vollkommen zustimmen. Das Spiel will viel, schafft es nur wenig interessant umzusetzen. Gerade das „Jeder Einwohner Londons kann ein Protagonist sein“ nervt auf Dauer, da erstens die Rekrutierungsmissionen immer nach Schema F ablaufen und dann halt auch zu langwierig sind. Zudem kann man wirklich mit dem ersten Spielcharakter das Spiel durchspielen und mit dem Bauarbeiter wird es besonders einfach, da dieser immer eine Transportdrohne rufen kann. Ansonsten bringen auch die zahlreichen Klamotten nicht viel – die Figuren sind zwar divers, aber auch ziemlich hässlich. Ich konnte nie einen Spielcharakter finden, der mir optisch zusagte. Dazu kommt noch die schlechte deutsche Synchronisation, für die Ubisoft sogar Laiensprecher von Youtube einsetzt. Grausam! Und nein, die englische Vertonung ist ebenfalls unhörbar – britische Akzente hin oder her. Der 08/15 Soundtrack macht es dann auch nicht besser. Was mir gut gefallen hat, ist dagegen das Look und Feel. Egal ob LED-Werbemülleimer, moderne Fahrzeuge, oder optische Akzente bei der Inneneinrichtung. Die Designer haben nahezu perfekt die Atmosphäre eines in naher Zukunft gelegenen London eingefangen. Schade nur das man beim Gameplay so wenig draus macht. Die Minispiele sind allesamt unterirdisch und Nebenmissionen laufen oft auch nach dem gleichen Muster ab. Lediglich die Hauptmissionen sind feiner ausgearbeitet und erinnern ab und an wirklich an die Netflix Serie „Black Mirror“. Bugs hatte ich zwar auch, wobei der Nervigste sicherlich das Aussetzen des Radios war. Ansonsten aber keine Abstürze und ein fast durchweg flüssiges Spielerlebnis auf der PlayStation 4 Pro. Nur die Qualität der Darstellung empfinde ich als Rückschritt von Teil 2 – hier wabbert und flimmert es deutlich stärker. Insgesamt also ein typisches Ubisoft Spiel mit ein paar guten Ansätzen, aber dann doch zu viel bekannten und mittlerweile eintönigen Open World Spielelementen. Im Vergleich mit „Assassins Creed: Valhalla“ ist „Legion“ jedoch zumindest unterhaltsam und zieht sich nicht bis in die Unendlichkeit.
[ Kommentar verfasst von .ram ]
Pluspunkte:
Lebendiges und authentisches Zukunfts-London
Spielerische Freiheiten
Interessantes Rekrutierungssystem
Minuspunkte:
Jede Menge technische Probleme und Bugs
Langweiliges und sich wiederholendes Missionsdesign
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