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Ghost of Tsushima
14. November 2020

Zu Beginn der PlayStation 4 Generation beehrte uns Sucker Punch mit inFAMOUS: Second Son, doch danach wurde es sehr still um Studio. Ganze sechs Jahre später erscheint mit Ghost of Tsushima ihr nächstes großes Spiel was gleichzeitig auch einen Neuanfang ausdrückt. Vorbei sind die Zeiten von Superhelden, mit dem neuesten Spiel wird alles etwas geerdeter. Gleichzeitig ist es auch der letzte große Exklusivtitel von Sony für die PlayStation 4 bevor im November die PlayStation 5 erscheint. Ob das Spiel ein würdiger Abschluss ist, klären wir in unserem Review.

Der Weg des Samurai

In Ghost of Tsushima schlüpft ihr in die Rolle des Samurai Jin Sakai und es geht direkt mit viel Action los. Denn ihr seid einer der Samurai der die Insel Tsushima in Japan beschützen soll, da die Mongolen eine Invasion starten. Doch die Mongolen sind zahlenmäßig so überlegen, dass die Samurai keine Chance haben. Als einer der wenigen überlebt ihr den Angriff und könnt gerade so fliehen, aber die Mongolen haben nicht nur den Großteil der Insel eingenommen, sondern auch euren Onkel Fürst Shimura, Wächter der Insel, gefangen genommen. Euer Ziel ist es daher die Invasion zurückzuschlagen und Fürst Shimura zu befreien. Doch als Samurai ist es eure Pflicht mit Ehre zu kämpfen, was die Mongolen schamlos ausnutzen. Daher müsst ihr ihr kreativ werden und euch vom Weg der Samurai entfernen, um die Mongolen besiegen zu können. Auf diesem Weg werdet ihr zum Geist von Tsushima, doch das Opfer ist groß…

Schere-Stein-Papier

Spielerisch kommt Ghost of Tsushima als Open World Spiel daher und lässt euch die gesamte Insel Tsushima erkunden. Die meiste Zeit seid ihr dabei entweder zu Fuß oder mit eurem Pferd unterwegs und schließt eine Reihe von Aufgaben ab, um die Mongolen zu besiegen. Aber egal ob ihr einem simplen Bauern helfen wollt, ein Mongolenlager zerschlagt oder einem eurer Freunde helft, am Ende läuft es immer darauf hinaus das ihr Mongolen besiegen sollt. Das Kampfsystem selbst kommt recht simpel daher. Im Laufe des Spiels lernt ihr nämlich mehrere Kampfstellungen kennen und jede Kampfstellung ist gegen einen Gegnertypen vorteilhaft und so endet es in einer Art Schere-Stein-Papier Prinzip. Wenn man später den Dreh raus hat, hat dies fast schon etwas rhythmisches an sich. Aber mehr als “in die richtige Stellung wechseln”, Abwehr durchbrechen und Gegner töten, ist es letztlich auch nicht. Ab einem gewissen Punkt ist es fast egal ob man gegen 2 oder 20 Gegner kämpft, weil die Gegner fairerweise auch in äußerst seltenen Situationen gleichzeitig angreifen und ansonsten einer brav nach dem anderen zuschlägt. Der größte Gegner ist hier die Kamera und fehlender Lock On. So schlägt man öfters mal ins Leere und Bäume, Gräser & Co. verbergen gerne mal die Sicht. Insbesondere in den Stand-Offs ist dies nervig, weil man auf den Gegner reagieren soll. Wenn dieser aber großteils bedeckt ist, ist dies nur schwer möglich. Aber da ihr nicht nur als Samurai unterwegs seid, sondern auch Ninja-Fähigkeiten erlernt, könnt ihr euch auch schleichend durch die Kämpfe bewegen. Dies funktioniert relativ gut, bietet aber keinerlei Vorteil gegenüber dem normalen Kampf.

Die Ubisoft-Formel

Ansonsten ist die Welt auch vollgepflaster mit Sammelkram. Da gibt es Fuchsbauten, Schreine, Säulen, Mongolenlager und noch mehr. Das Problem an der Sache ist aber dass die Dinge kaum Mehrwert bieten und sobald man einen Fuchsbau gesehen hat, hat man sie alle gesehen. Hinzu kommen dann noch Leuchttürme um die Karte aufzudecken und man wird den Eindruck nicht los man befindet sich in einem Ubisoft-Spiel. Da helfen auch die zahlreichen belanglosen Nebenaufgaben nicht.

Legenden leben länger

Einige Zeit nach dem Release hat Sucker Punch noch ein großes, kostenloses Update namens Legends hinterhergeschoben. Dahinter verbirgt sich ein waschechter Multiplayer-Modus, der es euch erlaubt mit bis zu vier Spielern weitere Abenteuer zu erleben. Dabei gibt es für zwei Spieler eine Kampagne und einen weiteren Spielmodus für vier Spieler. Spielerisch unterscheidet sich das natürlich kaum vom Hauptspiel, aber jeder Spieler kann eine bestimmte Klasse wählen, welche andere Spezialfähigkeiten hat.

Eine SSD als Software?

Bevor wir zu Grafik und allgemeiner Technik kommen, seien die Ladezeiten von Ghost of Tsushima erwähnt. Wie auch immer Sucker Punch dies geschafft hat, die Ladezeiten sind unglaublich kurz. Erstmals verdient der Schnellreise-Modus auch wirklich seinen Namen, weil man in ein paar Sekunden ans andere Ende der Karte wechseln kann. Hier haben die Entwickler super Arbeit geleistet. Aber auch ansonsten kann sich die Technik sehen lassen. Insbesondere grafisch wird einiges geboten. Die Welt von Tsushima mag zwar simpel sein mit vielen Feldern und Wäldern, aber die riesige Anzahl von Gräsern die sich realistisch im Wind bewegen, ist etwas was man so bislang noch nicht gesehen hat. Hinzu kommt die artistische Gestaltung die eher minimalistisch daherkommt, aber einfach super aussieht. Wenn der ganze Bildschirm in einem Wald in gelbe Blätter eingetaucht ist, wünscht man sich den Herbst herbei. Wie gut das der Fotomodus nur einen Tastendruck entfernt ist, um all das einzufangen. Dabei bietet der aber wirklich tolle Funktionen. So kann man z.B. die Tageszeit, die Windstärke, Blätter und vieles mehr völlig dynamisch einstellen, um das perfekte Bild einzufangen. Und all das läuft völlig problemlos in 4k mit 30 Bildern pro Sekunde auf der PlayStation 4 Pro.

Sound

Die Musik des Spiels ist natürlich asiatisch bzw. japanisch angehaucht und wirkt absolut passend. Wer möchte kann das Spiel auch mit japanischer Sprachausgabe spielen, doch leider wird dann die Lippensynchronität nicht gewährleistet, weil die Lippen an der englischen Sprachausgabe ausgerichtet sind. Wer sich daran nicht stört, gewinnt natürlich einiges an Atmosphäre. Aber auch die anderen Sprachen wirken professionell und wie bei Sony üblich gibt es zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten.

FAZIT:

Ghost of Tsushima macht vieles gut, wenig falsch, aber sticht auch selten heraus. Wirklich im Gedächtnis bleibt wohl nur die Grafik bzw. der Artstyle der wirklich umwerfend ist. Selten habe ich den Fotomodus öfters genutzt als hier. Aber das lässt nicht darüber hinwegsehen dass das Spiel ansonsten auf Dauer sehr eintönig ist. Unterm Strich kämpft man sich nämlich durch unzählige Gegnerhorden ohne wirkliche Herausforderung mit einem langweiligen Kampfsystem und die Story ist auch selten spannend. Trotzdem sollte man dem Spiel eine Chance geben, allein schon weil das Setting so herrlich unverbraucht ist. Wer aber mit Ubisofts-Spielen wenig anfangen kann, sollte hier vielleicht auf ein Angebot warten.

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit 4K TV ]

Die zweite Meinung:

Da geht crack-king ja ganz schön hart mit dem Titel ins Gericht. Da muss ich doch glatt auch etwas zur Verteidigung sagen. Ich sehe „Ghost of Tsushima“ als klaren Achter-Kandidaten oder sprichwörtlich übersetzt als ein gutes Videospiel mit Tendenzen in Richtung Erstklassigkeit. Zwar hätte es auch nach meiner Meinung die dritte Insel nicht gebraucht bzw. war dann schon ein wenig die Luft raus. Aber der Rest? Der ist mehr als kompetent und unterhaltsam geworden. Charaktere die einem am Herzen liegen, eine tolle Sprachausgabe (auch auf Deutsch), traurige Nebenmissionen (wirklich jetzt, Happy End – eigentlich fast immer Fehlanzeige!), die passende Grafik, ein paar Rollenspiel-Einsprenkler und ein nettes Kampfsystem. Kurzum, wenn man mit Jin unterwegs ist, macht es einfach Laune! Lediglich die oftmals auf „Nummer sicher gehen“ Gameplay-Sachen, wie die heißen Quellen oder andere Sammelbare Sachen erinnern eher negativ an die typischen Ubisoft Fließband-Spiele. Wenigstens ist die Geschichte spannend bzw. glaubwürdig und bietet wenige mystische Elemente. Die haben allerdings Einzug im kostenlosen Multiplayer-Modus gehalten, der mittlerweile online ist. Dort kann man sich zum Team verbinden und auf Monsterjagd gehen.

[ Kommentar verfasst von .ram ]

Die dritte Meinung:

Ich muss Kollegen crack-king in vielen Punkten recht geben, aber nicht beim Spielspaß! Ich hatte beim Spielen mehr Freude als die 7,5 Punkte widerspiegeln. Trotzdem muss ich gestehen, dass dies erst viel später im Spiel der Fall war. Nachdem man endlich alle Upgrades und Rüstungen freigeschaltet hat, fühlt man sich wie Samurai-Ninja-Batman und das Spielgefühl ist einmalig. Schade nur, dass dadurch die erste Insel gameplaytechnisch sehr langweilig ist. Die Geschichte an sich hat mir aber dennoch gut gefallen, zwar nicht Hollywood-verdächtig aber immer unterhaltsam. Besonders der Konflikt zwischen den ehrenhaften Samurai und den ruchlosen Mongolen wird gut dargestellt. Hier ist mir besonders die Szene vom Ende des ersten Aktes in Erinnerung geblieben (wo die Burg belagert wird). Die Nebenmissionen fand ich durchwegs sehr gelungen, da gab es einige gute Wendungen. Auch die Legenden boten eine angenehme Abwechslung. Bezüglich der Grafik muss man wohl nichts mehr sagen. Zwar wiederholen sich Gebäudestrukturen immer wieder, dafür wurde die Natur und Landschaft mit einem hervorragenden Auge zum Detail umgesetzt. Bezüglich des „Windsystems“ bin ich gespaltener Meinung. Mit Vögeln und Wind wurden die üblichen Marker nur mit einem optisch anspruchsvolleren Deckmantel versehen. Die berühmte Ubisoft-Formel ist hier auch ein Thema, wobei Sucker Punch dem Ganzen einen eigenen Stempel aufdrückt. Schon bei den inFamous Teilen versuchte man diese Aufgaben in die Welt zu integrieren, was hier deutlich besser gelungen ist. Ein Großteil der Sammel- und Befreiungsaufgaben kann im Zuge der Missionen erledigt werden, was ich sehr begrüße. Eingestehen muss ich, dass, zu aller Liebe zur japanischen Kultur, die Haikus mir schon fast zu viel waren. Zumindest gab es bei den Meisten erfüllten Aufgaben eine kleine Belohnung. Somit blieb bei mir am Ende der Handlung wenig zu erledigen. Am Ende also ein großartiges Spiel, dass man sich als Action-Fan nicht entgehen lassen sollte.

[ Kommentar verfasst von Andy ]

Pluspunkte:

  • Wahnsinnig kurze Ladezeiten
  • Umwerfender Artstyle
  • Grandioser Fotomodus

Minuspunkte:

  • Belangloser Sammelkram
  • Wenig herausforderndes Kampfsystem
  • Auf Dauer eintönig



Infos zum Spiel
NameGhost of Tsushima
SystemPlayStation 4
PublisherSony
EntwicklerSucker Punch
GenreAction-Adventure
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis69,99 €
Release
 17.07.2020
 17.07.2020
 17.07.2020
Spielerzahl1-4
SpracheDeutsch
Englisch
Japanisch
TexteDeutsch
Englisch
Japanisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Ghost of Tsushima
Gameplay
7.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
8.0
Spielspass
7.5
 

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