Das Amsterdamer Entwickler Team „Guerilla Games“ sorgte schon vor einiger Zeit mit der Ankündigung eines neuen PS2 Ego-Shooters für Aufsehen. Man versprach den grafisch aufwändigsten und spielerisch besten Ego-Shooter abzuliefern, den die PS2 je gesehen hat – „Killzone“. Doch bevor man sich an den Release des Spieles wagte, wollte man erst mal Erfahrungen mit einem anderen Game sammeln und so brachte Guerilla „Shellshock Nam 67“ auf den Markt. Dieses Spiel teilte Presse und Fans gleichermaßen in zwei Lager. Die einen fanden es aufgrund der Brutalität zu real, die anderen fanden die „Unverblümtheit“ [welche bis dato in einem Kriegspiel ungesehen war] schlichtweg genial. Nun aber zu ihrem aktuellen Game...

Krieg steht bevor

Stellt euch einmal vor euer Planet wird eines Tages von einer straff organisierten Armee überfallen. Eben diese Armee wird von einem Diktator geführt und macht vor nichts und niemanden halt. Hmm, hört sich irgendwie bekannt an? Ja stimmt, ähnliches könnte auch in den Geschichtsbüchern über den Zweiten Weltkrieg stehen. Aber bei Killzone wurde diese Thema, welches mittlerweile von Games aufgebraucht ist [Medal of Honor ,Call of Duty etc.] in die Zukunft verlegt. Der Planet Vektar wird eines Tages von den Helghast überfallen und die ISA-Truppen, welche zur Verteidigung Vektars bereitstehen, reichen nicht aus zur Verteidigung. Darum sieht die ISA Führungsbebende keine andere Chance als ein kleines mobiles Sonderkommando an den Start zu schicken, um diesen Krieg zu beenden.

Teamwork

Ihr startet in der Person von Captain Jan Templar, welcher gleichzeitig der Anführer des Teams ist. Seit ihr anfangs noch alleine unterwegs, sammelt ihr eure Team Kameraden während der ersten Missionen auf und könnt bei späteren Missionen euch für einen der vier Charaktere entscheiden. Dabei hat jeder seine Stärken und Schwächen, ich stelle euch die Charaktere mal kurz vor und sage etwas zu ihnen:

• Jan Templar : Jan ist der perfekte Soldat. Er steht zu seiner Truppe und behält immer den Überblick. Besondere Fähigkeiten hat er nicht, er ist halt der perfekte Allrounder.
• Luger : Luger besitzt das Privileg, die einzigste weibliche Person in diesem Vier Mann Squad zu seien. Aber das bedeutet nicht. dass sie „sanfter“ mit den Gegnern umgeht! Luger ist so etwas wie der weibliche Solid Snake im Team. Langsam von hinten an die Gegner schleichen und möglichst unbemerkt bleiben. Deshalb sind ihre Standard-Waffen auch eine schallgedämpfte Maschinenpistole sowie ein Messer. Auch ist sie die perfekte Wahl wenn es um alternative Wegrouten geht, den sie kann als einzigste im Team sich an Seilen etc. hochziehen.
• Rico : Rico ist der Bulligste im ganzen Team und ist hauptsächlich fürs Grobe verantwortlich, das Denken überlässt er anderen. Sein einzigstes Ziel ist es so viele Helghast wie möglich zu eliminieren. Jeder der auf große offensive Attacken mit viel Geballer steht, ist bei Rico an der richtigen Adresse. Deshalb ist seine Standard Waffe auch ein großes wuchtiges MG.
• Hakha : Hakha, welcher halb Helghast halb Mensch ist, war eine lange Zeit als Spion in den helghanischen Truppen unterwegs. Aber das bringt ihm nicht nur Vorteile im Team, sondern auch immer wieder Ärger mit Rico. Hakha ist bestens geeignet um Fallen der helghanischen Truppen zu umgehen. So kann er etwa durch Laserminen, welche darauf ausgerichtet sind bei Kontakt mit einem Menschen zu explodieren, einfach hindurch schreiten. Zudem kann er mit dem reichlich vorhandenen Waffenarsenal der Helghast am besten um gehen.

Die Wahl liegt bei euch, mit welchem Charakter ihr in eine Mission starten wollt. Positiv hierbei, der Wiederspielwert ist relativ hoch, da die Level mit jedem Charakter ein wenig verschieden sind.

Support Troop

Hat man sich erst mal in den Offline-Missionen ausgetobt, kann man auch noch Online seinen Spaß haben. Wahlweise als Helghast oder ISA Truppen-Mitglied geht es auf rund 8 extra für den Multiplayer-Modus entworfenen Maps in die Schlacht. Dabei gibt es eine Vielzahl von Modi, welche man spielen kann, wirklich neu ist jedoch nur der „Vorrats-Abwurf“ Modi, bei welchem quer auf der Map verstreute Container vollständig in die eigene Basis geschleppt werden müssen. Die anderen Modi wie Deathmatch oder Team Deathmatch sind bereits aus anderen Spielen einschlägig bekannt. Natürlich bietet auch Killzone eine Headset-Unterstützung, welche oft einen wichtigen taktischen Vorteil darstellt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das Ranking-System. An diesem kann man erkennen wie gut die Gegner oder Kameraden sind. Die Ränge [insgesamt 16] reichen von Private [Pvte] über Sergeant Major [Sgt-Mjr] bis hin zum General of the Army [GOA] und sorgen somit für eine enorme Langzeitmotivation. Insgesamt macht der Online Multiplayer sehr viel Spaß und ziemlich süchtig, es ist einfach zu schön online in die Schlacht zu ziehen. Aber auch Offline bietet Killzone einen Multiplayer [Splitscreen] welcher aber nicht annähernd so spaßig ist wie der Online-Multiplayer, dafür kann man bis zu 15 Bots dazuschalten.

Grafik overblow?

Was hat das Spiel doch im voraus für Lob geerntet! Doch spätestens nach dem ersten Zocken stellt sich schnell die Ernüchterung ein, den es ruckelt oft ziemlich heftig. Nicht das das Spiel schlecht aussieht [nein ganz im Gegenteil], aber man fragt sich nach mehreren Stunden Spielzeit doch, sind diese konstant niedrigen FPS wirklich der Preis denn man für eine solche Grafik auf PS2 inzwischen zahlen muss? Außer dieser ärgerlichen Sache mit den niedrigen FPS gibt es noch einige Clippingfehler, welche das Spiel aber nicht wirklich schlechter machen. Aber ansonsten kann man gegen Killzone wirklich nicht viel sagen, die meisten Texturen sind sehr schön, die Waffenmodelle hervorragend modelliert, es gibt jede Menge schöne Licht- und Raucheffekte und das Leveldesign ist fantastisch und recht abwechslungsreich ausgefallen. Dabei orientieren sich die verschiedenen Missionen an Kriegschauplätzen der letzten Jahre. Aber auch beim Charakter Design wurde nicht geschlampt, die Helghast präsentieren sich in vielen verschiedenen Arten. Aber nicht nur beim Leveldesign wurde anscheinend „abgeguckt“, auch die Helghast sehen den Truppen aus dem japanischem Anime „Jin-Roh“ zum verwechseln ähnlich. Damit ihr wisst was ich meine, hier mal ein Vergleich:

Ebenfalls gut gelungen sind die Zwischensequenzen, welche vor Stimmung und Grafik nur so protzen.

Sound of war

Ohne Frage, die Soundeffekte in Killzone gehören mit zu dem besten was man seit langem auf einer Konsole gehört hat. Die Waffengeräusche klingen satt und wuchtig und man fühlt sich als wäre man mitten drin im Geschehen. Hier haben die Jungs von Guerilla perfekte Arbeit geleistet! Aber auch Sony hat sich nicht lumpen lassen und das Game mit einer ziemlich guten deutsche Synchronisation ausgestattet, wobei mir persönlich die Englische hier doch noch ein Stück besser gefallen hat.

Extras

Ja, das Review neigt sich dem Ende zu, aber noch will ich euch nicht entlassen. Sony verteilte Killzone in einer schönen Box an die Presse welche neben allem möglichen Schnickschnack auch eine Presse CD beinhaltete. Auf eben dieser gibt es neben einer Vielzahl von hochauflösenden Bildern und informierenden Texten aber auch mehrere Bilder von Spiel Charakteren wie sie noch aussahen, bevor sie ihren Weg in Spiel geschafft haben. Und für alle die unter euch, die sich schon immer mal gefragt haben welche „Entwicklungsstufen“ so ein Charakter überhaupt durchläuft, hier mal einige Bilder.

Ihr seht, bevor ein Charakter überhaupt am Computer bearbeitet wird, muss erst mal eine Konzept Zeichnung gemacht werden. Wird diese dann für gut befunden, wird ein Drahtgittermodel des Charakters am Computer entworfen und letztendlich mit den entsprechenden Texturen überzogen.

FAZIT:

Killzone ist momentan die Referenz wenn es um Ego-Shooter auf der PlayStation 2 geht. Off- und Online. Mit etwas mehr Mühe [oder Zeit] hätte die Jungs von Guerilla sicher noch das ständige Ruckeln und die Grafikfehler beseitigen können, aber letztendlich tut selbst die andauernde Ruckelei dem Spielspaß keinen Abbruch. Guerilla Games haben bewiesen, was in ihnen steckt und ich sehe mit viel Freude auf weitere zukünftige Spiele von diesem Team!

[ Review verfasst von Flek ]

Pluspunkte:

 

• Genialer Sound
• Süchtigmachender Multiplayer-Modus
• Eigentlich gute Grafik..

 

Minuspunkte:

• ...welche leider ruckelt
• Schlechter Offline Multiplayer welcher noch mehr Ruckelt
• Clippingfehler

.rams Meinung:

 

Persönlich halte ich Killzone gerademal für spielerisches Mittelmaß. Die Missionen wiederholen sich im Kern viel zu häufig und das Leveldesign wirkt altbacken. Zudem dauert das Nachladen viel zu lange + der ultimative Nervfaktor mit dem Sekundärfeuer. Warum kann ich den Nachladeprozeß des Letzteren nicht abbrechen? Zu oft habe ich mich in der Schlacht wiedergefunden und musste (!) das Sekundärfeuer nachladen, während ich die Feinde mit dem Primärfeuer hätte kinderleicht ausschalten können. Zudem haben mich die spielerischen Unterschiede der insgesamt vier Charaktere zu wenig umgehauen, zu ähnlich lassen die sich zocken. Technisch sieht Killzone zwar beeindruckend aus, aber nur im Standbild. In Bewegung fällt zuerst die niedrige Framerate auf, die zudem von einem ständigen leichten Ruckeln begleitet wird. In späteren Levels geht die Bildrate dann auch noch richtig derb in die Knie und verhindert in meinen Augen ein ordentliches Spielvergnügen. Die Hintergrundgeschichte kann zudem auch nicht gerade zum Durchspielen animieren, zu 08/15 und zu uninteressant wird der Storyfaden weitergesponnen. Schade also um das coole Charakterdesign und die tolle Soundkulisse, aber für meinen Geschmack hätte Sonys Ego-Shooter Highlight noch mindestens ein halbes Jahr an Feintuning gebraucht.