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Autobahn-Polizei Simulator 2
1. März 2020

Simulatoren-Spiele erfreuen sich seit ein paar Jahren auf dem PC wachsender Beliebtheit und mittlerweile schwappt die Welle auch auf die PS4 herüber. Neben kompetenten Vertretern wie dem „Landwirtschafts-Simulator“ existieren aber auch jede Menge Titel, die eine zweifelhafte Qualität besitzen und ja, dazu gehört auch der „Autobahn-Polizei Simulator 2“. Das Wieso und Warum erfahrt ihr in unserem neuesten Test.

Der Dienst fängt früh morgens an

Nachdem man sich eine Spielfigur ausgewählt hat (männlich oder weiblich) beginnt der Arbeitstag, in dem man sich die Uniform überzieht. Dann geht es zum Briefing zum Chef und sogleich wartet schon der erste Fall auf Aufklärung. Wer jetzt an die RTL Serie „Alarm für Cobra 11“ denkt, wird etwas enttäuscht sein, denn hier steht keine billige Action im Vordergrund, sondern reale Polizeiarbeit. Zumindest sind die Aufgaben daran angelehnt. Letztendlich handelt es sich doch nur um das Abarbeiten von Checklisten am Einsatzort.

Ein typischer Einsatz läuft wie folgt ab: Man wird informiert, steigt in sein Auto und fährt 10 Minuten zum Tatort. Das Navi ist übrigens keine verlässliche Hilfe und Schnellreisepunkte muss man erst einmal freischalten. Vor Ort folgt dann die richtige Polizei-Arbeit. Bei einem Verkehrsunfall wird zum Beispiel die Unfallstelle gesichert, der Schaden fotografiert, Zeugen befragt und der Unfallhergang nachkonstruiert. Forderndes Gameplay ist das natürlich nicht, da man – wie bereits erwähnt – nur Checklisten abarbeitet. Einen gewissen Unterhaltungswert hat das Ganze aber trotzdem.

Am Mittag liegen die Nerven blank

Jedoch fangen die vielen Macken des Spiels schnell an zu nerven. Allen voran die unterirdische Benutzeroberfläche. Die Karte ist beispielsweise viel zu klein und lässt sich nicht vergrößern. Das eigene Icon muss man darauf erst einmal finden und dann darf man auch noch raten, welcher Schnellreisepunkt auf welcher Fahrbahnrichtung liegt. Und gerade die will man später oft nutzen, da man sonst die langweiligen Autobahnfahrten ertragen muss. Doch es geht noch weiter. Am Einsatzort gelang es mir nicht, den Kofferraum zu schließen, weil das passende Icon nicht angezeigt wurde. Oder anfangs unterlief mir der Fehler, die Sirene nicht rechtzeitig abzustellen. Die ganze Zeit am Einsatzort plärrte dann das Tatütata aus den Boxen. Stieg man erneut ins Auto, konnte man nur die Mission abbrechen oder weiterspielen.

Dann gibt es natürlich auch noch Fälle, die komplexer sind und sich über mehrere Tage hinziehen und mehr Fahndungsarbeit erfordern. Für das Lösen bzw. Bearbeiten der Einsätze bekommt man übrigens Erfahrungspunkte, die man im Hauptquartier in die Ausrüstung der Polizei stecken kann. Upgrades für das Auto, Kaffeemaschine, Schutzweste und einige andere Sachen sorgen immerhin für ein gewisses Maß an Motivation, weiterzuspielen. Zwischendurch darf man auch Zufallseinsätze absolvieren, die man per Funk annehmen kann. Aber auch hier besteht ein Großteil der Spielzeit aus langweiligem Autobahnfahren.

Abends will man nur noch kündigen

Die Fahrzeuge sind allesamt unlizenziert. Aber man erkennt schon, was ein BMW oder VW sein soll. Die Modelle sehen von außen ganz gut aus, die Cockpit-Perspektive ist jedoch fürchterlich. Auch hier wieder nervig: Während man seine Figur aus der dritten Person steuert, schaltet die Kamera sobald man ins Auto steigt immer in die Ego-Perspektive um. Und wenn ich sage immer, dann meine ich auch immer – selbst wenn man vorher auf die Verfolgeransicht umgestellt hatte. Die Lenkung der Fahrzeuge ist bestenfalls okay. Die Autos fühlen sich etwas nervös an und lassen jegliche Physik vermissen. Man kann nicht mal ein Verkehrsschild umfahren. Und rammelt man in die Bande oder fährt in einen anderen Verkehrsteilnehmer, gibt es nicht mal ein Schadensmodell. Nur ein Prozentwert (das sprichwörtliche Chaos) wird angezeigt und sobald dieser 100% erreicht hat, springt man zur Polizeistation zurück. Weitere blöde Details: Die Leitplanken aus Beton lassen sich nicht durchbrechen, so dass man auf der Autobahn wie im echten Leben, nur auf der nächsten Abfahrt wenden kann. Und überhaupt sind die Spuren der Zubringer und normalen Straßen viel zu schmal. Da kann man gar nicht mit Vollgas langdüsen. Das hier ist doch ein Videospiel!

Technik aus dem Mittelalter

Der „Autobahn-Polizei Simulator 2“ nutzt die Unity-Engine als Basis. Das merkt man auch. Anfangs gibt es eine laaaannnnggee Ladezeit, die eine gefühlte Ewigkeit dauert. Glücklicherweise halten sich Lade-Unterbrechungen später aber zurück und tauchen nur beim Schnellreisen kurz auf. Im Gegenzug läuft die Framerate nicht wirklich flüssig und bietet ein starkes Fade-In von Details wie Blumen. Zudem gibt es hier uns da ein paar Ruckler, die dem schlechten Streaming von Objekten zu verdanken sind. Richtig ätzend ist dagegen das Flimmern von Gegenständen, sowie die Qualität der Texturen. Die Animationen der Figuren wirken dagegen eher lustig und unterstreichen den Charme dieser Videospiel-Niete. Immerhin, um auch was Positives zu erwähnen, gibt es einen Tag- und Nachtwechsel und die Polizeistation ist vollends betretbar, auch wenn man immer nicht weiß, in welcher Etage / Raum sich das Briefing zum nächsten Einsatz befindet – ach und ja, der Fahrstuhl geht auch nicht. Dafür kann man aber gegenüber Donuts essen gehen. Die deutsche Sprachausgabe ist dagegen professionell. Womit die die Gespräche einigermaßen unterhaltsam sind. Der restliche Sound ist allerdings nicht der Rede wert. Die Motoren surren wie ein Akku-Rasenmäher und die Musik dröhnt als 08/15 Gedudel im Hintergrund.

FAZIT:

Was soll man dazu sagen? Schon lange habe ich kein derartig stümperhaftes Videospiel mehr gespielt! Und ich ertrug schon den „Autobahn Raser: Police Madness“ auf der PS2 (alles nur für OnPSX). Die grausame Grafik kann man ja zu einem gewissen Teil noch ignorieren, aber der Rest? Die Bedienung ist fehlerhaft (oftmals ließen sich Einsätze nicht weiterspielen, weil die nötigen Icons nicht angezeigt wurden) und im Grunde eigentlich unzumutbar. Mit Simulation hat das Spiel so viel zu tun, wie mit einem kompetenten Spielerlebnis, nämlich rein gar nichts. Also spart euch euer Geld, dieser Schund ist es nämlich nicht wert.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf PlayStation 4 Pro mit 1080p TV ]

Pluspunkte:

  • Die Idee ist reizvoll
  • Sehr gute deutsche Sprachausgabe
  • LED-Matrix und realistische Sirenengeräusche (WOW)

Minuspunkte:

  • Voller Bugs und Fehler
  • Grottige Grafik und Benutzeroberfläche
  • Autobahn-Fahren ist in dem Spiel langweilig



Infos zum Spiel
NameAutobahn-Polizei Simulator 2
SystemPlayStation 4
PublisherAerosoft
EntwicklerZ-Software
GenreSimulation
USKohne Altersbeschränkung
PEGI7+
Preis29,99 €
Release
 20.02.2020
 20.02.2020
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Autobahn-Polizei Simulator 2
Gameplay
3.5
Atmosphäre
3.5
Grafik
3.0
Sound
4.0
Spielspass
3.0

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