Was den Naschub an Yakuza Spielen angeht, können wir uns derzeit wirklich nicht beschweren. Nachdem wir dieses Jahr mit Yakuza 6 (siehe OnPSX-Review) den Abschluss der Kazuma Kiryu Story erleben durften, bringt uns Yakuza: Kiwami 2 nun in die Vergangenheit und bringt das ehemalige PS2-Spiel als rundum erneuertes Remake auf die PS4. Wie sich das Spiel in der heutigen Zeit demnach schlägt, erfahrt ihr in unserem Tests.
Manche Dinge ändern sich nie
Die Geschichte von Yakuza: Kiwami 2 schließt fast nahtlos an das Ende von Teil 1 an. Nach den turbulenten Ereignissen von Teil 1 ist Terada nun der fünfte Vorsitzende des Tojo Clans, was nun für Ärger zwischen dem Tojo Clan und der Omi Allianz sorgt, da Terada früher der Omi Allianz angehörte. Der Friede währt aber nicht lange denn Terada wird kaltblütig ermordet und er kann gerade noch so Kazuma Kiryu seinen Wunsch übergeben, wonach er mit der Omi Allianz einen Frieden verhandeln wollte. Plötzlich ist Kazuma Kiryu wieder mitten im Yakuza Geschäft und muss nun mit der mächtigen Omi Allianz verhandeln, in der nicht alle davon überzeugt sind sich mit dem vergleichsweise kleinen Tojo Clan zu verbünden. So beginnt dann eine Geschichte mit vielen Akteuren, deren Ziele sich auf die ein oder andere Weise verknüpfen und Kazuma Kiryu muss wieder mal die Ehre des Tojo Clans retten. Leider fällt die Geschichte verglichen mit anderen Geschichten der Serie etwas zurück. Sie schaffen es nicht einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen, sodass man mit ihnen mitfühlt und irgendwie plätschert die Geschichte so vor sich hin bis sich gegen Ende die Ereignisse dann überschlagen. Dabei würden die starken und prägnanten Charaktere sicher Material für mehr bereithalten.
Das Las Vegas Japans
Wie für Yakuza Spiele üblich, dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Kamurocho, verschlägt den Protagonisten aber auch nach Sotenbori, was manche vielleicht aus Yakuza 0 noch kennen. Wie sonst auch bewegt man sich frei durch die Stadt, kann in Restaurants essen oder sich die Zeit mit allerlei Minispielen vertreiben. Zur Wahl stehen wieder Dinge wie Dart, Mahjong, Karaoke und noch vieles mehr. Zudem kann man wieder eine Hostess-Bar führen und die Clan Kämpfe aus Yakuza 6 kehren nun als Basenverteidigung zurück, denn Majimas Plan für ein großes Bauprojekt wird von anderen Immobilienhaien torpediert und ihr müsst ihn beschützen. Ansonsten trifft man in der Stadt natürlich wieder auf zahlreiche Gangster, denen man Manieren beibringen muss. Da das Spiel auf der Yakuza 6 Engine basiert, ist auch das Kampfsystem aus diesem entnommen. Die Änderungen findet man aber im Detail. So wurde das Werfen der Gegner etwas geschwächt, was in Yakuza 6 noch ein wunderbares Mittel war um große Gegnermengen in Schach zu halten. Fürs Kämpfen, Abschließen von Nebenaufgaben oder sogar das Essen, erhält man wieder Skill-Punkte, welche man in neue Fähigkeiten oder bessere Werte investieren kann.
Mad Dog of Shimano
Während man der Geschichte von Kazuma Kiryu folgt, schließt man auch eine kleine Geschichte mit Goro Majima frei, die man separat starten kann. Diese sehr kurze Geschichte lässt euch in dessen Haut schlüpfen und vertieft ein wenig die Zeit unter Terada, welche zwischen Teil 1 und Teil 2 spielt. Wirklich notwendig war dies nicht, aber es ist interessant zu sehen, wie sich andere Charaktere in der neuen Engine spielen. Im Gegensatz zu Kazuma ist Majima nämlich deutlich agiler und ständig mit einem Messer bewaffnet. Das sorgt für ein völlig anderes Gefühl im Kampf, was man aber nicht sonderlich oft einsetzen darf. Dazu passt auch das es keinerlei Skills oder dergleichen zum Freischalten für ihn gibt.
Frischzellenkur für ein altes Spiel
Wie schon Yakuza 6 sieht auch Yakuza: Kiwami 2 top aus. Auf der PlayStation 4 Pro gibt es eine extrem saubere Bildqualität bei nahezu bombenfesten 30 Bildern pro Sekunde und insbesondere in Zwischensequenzen können die Charaktermodelle glänzen. Hier schwankt aber manchmal auch die Qualität und wahrscheinlich fehlt ein wenig die Vorlage echter Personen, wie man sie zum Teil noch aus Yakuza 6 kennt. Ansonsten ist Kamurocho natürlich äußerst bunt gestaltet, aber das kennt man ja nicht anders aus den anderen Spielen. Musikalisch erhält man wieder mal das gewohnte Gesamtpaket mit vielen elektronischen Beats und hin und wieder etwas japanischem Rock. Die Sprachausgabe findet wieder nur auf Japanisch statt, was der Atmosphäre gut tut. Leider gibt es nur englische Untertitel, die aber recht einfach zu verstehen sind. Deutsche Untertitel wären natürlich trotzdem schön.
FAZIT:
Wo Yakuza draufsteht, ist auch Yakuza drin. Spielerisch sollte man sich von Yakuza: Kiwami 2 keine Revolution erhoffen, die auch gar nicht nötig ist. Man hat das ursprüngliche Spiel an einigen Stellen verbessert und erweitert und alles funktioniert wie es soll. Leider kann die Geschichte nicht ganz so mitreißen, wie andere Spiele der Serie was schon ein dicker Minuspunkt ist. Da hat man im Laufe der Zeit einfach dazugelernt und hier fehlt es der Geschichte an Schwere, da die Taten irgendwie selten große Konsequenzen haben. Wird es dann doch mal spannender, löst sich die Situation viel zu schnell und einfach auf. Trotzdem ist Yakuza: Kiwami 2 den Fans der Serie zu empfehlen, da man gar nicht merkt das es sich hierbei ursprünglich mal um ein PS2-Spiel gehandelt hat. Einsteiger in die Serie sollten aber lieber mit anderen Spielen, wie Yakuza 0 oder Yakuza: Kiwami anfangen.
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