Als PlayStation VR vor zwei Jahren auf den Markt kam, erschien zeitgleich die Minispiele-Sammlung The Playroom VR als kostenlose Dreingabe im PlayStation Network. Diese entwickelte sich schnell zum offenen Geheimtipp, weil PSVR-Newcomer oft nichts davon wussten. Insbesondere hat dabei Robot Rescue viele Leute begeistert, weil es eine Spielerfahrung bot, die so nur in VR möglich ist, und auch einfach sehr gut funktionierte. Man steuerte einen kleinen Asobi-Roboter ganz klassisch mit Analog-Stick und Knöpfen, aber war auch als man selbst in der virtuellen Welt unterwegs. Den Controller konnte man vor sich sehen und dieser verwandelte sich in ein Greifhaken-Werkzeug. So spielte man quasi mit sich selbst im asymmetrischen Co-op. Damals war schnell so ziemlich der meist geäußerte Wunsch, Sony solle doch bitte daraus ein ganzes Spiel machen. Und heimlich, still und leise hat Sony exakt daran gearbeitet.
Captain an Bord
Daraus ist nun Astro Bot Rescue Mission geworden, wo der kleine Roboter nun einen Namen bekommen hat. Astro ist der Kapitän eines Raumschiffs, welches am Anfang des Spiels einen Unfall hat und dadurch die Crew weit verstreut wird. Diese müssen wir nun in 26 ausgefeilten Leveln retten, verteilt über 5 abwechslungsreiche Welten. Auch eine Reihe imposanter Bosskämpfe fehlt dabei nicht, was durch die Größenwirkung in VR besonders gut zur Geltung kommt. Wenn man dies beendet hat, warten nochmal ebenso viele spezielle Herausforderungen auf den Spieler, außerdem möchte man ja alle Crewmitglieder finden. Rücksetzpunkte sind recht großzügig vorhanden, damit man ohne großen Stress erkunden kann. Das Sammelspiel aus The Playroom ist auch wieder mit von der Partie - sammelt man genügend Münzen, kann man sich neue Spielzeuge für einen kleinen Showroom kaufen, der sich nach und nach mit immer mehr Attraktionen füllt. Laut Entwickler kann man insgesamt mit bestimmt 8 Stunden Spielzeit rechnen.
Überall und nirgends
Die Crewmitglieder sind teilweise wirklich gut versteckt. Um alle zu retten, muss man sich schon gut umsehen im Level, und das ist in VR wirklich wörtlich zu nehmen. Tief unter dir können sie versteckt sein, um die Ecke, für die man sich vorbeugen muss, oder über dem Kopf - man ist buchstäblich mittendrin statt nur dabei. Damit Astro bei den wahnwitzigen Kletterpartien, die sich dadurch ergeben, nicht ständig herunter fällt, gibt es eine einfache aber effektive Hilfe: man kann nicht über eine Kante laufen, man muss schon aktiv herunter springen, wenn man dies möchte. Dadurch führt auch der Schmale Grat auf dem Baugerüst zum Ziel und nicht zum Frust. Nach einem Sprung kann Astro in der Luft noch seinen Gleitantrieb zünden. Dadurch verlangsamt sich der Fall und er kann entferntere Plattformen erreichen, und es dient auch dazu, den Boden direkt unter Astro zu markieren. Gegner kann man auf diese Weise auch gleich noch weg brutzeln.
Vielseitig einsetzbar
Der Controller verwandelt sich bei Astro Bot je nach Level nicht bloß in einen Greifhaken, es kommen auch noch einige andere Werkzeuge zum Einsatz. So gibt es zum Beispiel eine Wurfstern-Kanone, mit der man Gegner abschießen und die Vegetation ein wenig stutzen kann, und sogar Plattformen für Astro zum Überqueren eines Abgrunds erschaffen. Auch eine Schleuder und eine Wasserkanone soll es geben, weitere Werkzeuge sollen vorerst noch eine Überraschung bleiben, aber für Abwechslung ist gesorgt. Auch mit dem Kopf müsst ihr arbeiten, um per Kopfnuss Hindernisse zu beseitigen oder Astro beim Zielen von Wurfobjekten zu helfen. Steuern kann man die eigene Perspektive nicht direkt, sondern man schwebt immer hinter Astro hinterher, was im allgemeinen von den meisten Leuten auch gut vertragen wird. Was hingegen leider nicht mehr mit von der Partie ist: im Mini-Vorgänger durfte man auf dem Fernseher noch einen kleinen Helfer auf einer fliegenden Staubsauger-Untertasse steuern. Hier fehlt dieser Co-op Modus, aber das wäre wahrscheinlich auf die Dauer eh nicht so spannend gewesen.
FAZIT:
Buchstäblich: ein Traum wird wahr. Hier stimmt bisher einfach alles, die knuddelige Grafik sieht hinreißend aus und wird mit kleinen wortlosen humoristischen Einlagen noch weiter verziert. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht hoch, wodurch eine breit gefächerte Zielgruppe Spaß haben kann, aber für geübte Spieler gibt es auch Herausforderungen. Musik und die Soundkulisse passen auch perfekt ins Geschehen. Dieses Spiel sollte jeder (angehende?) PSVR-Besitzer auf dem Radar haben, der nicht gerade an Niedlichkeitsallergie leidet. Auch wenn viele Leute nur anhand der Screenshots denken, das Spiel könnte auch gut ohne VR funktionieren, das ist weit gefehlt! Die Möglichkeiten von VR werden gut ausgenutzt, um die gesamte Umgebung des Spielers zur Spielwiese zu machen, wie so oft bei VR gilt hier, dass man es probiert haben muss, um es zu verstehen. Der Erscheinungstermin ist der 4. Oktober, der Preis liegt bei 40 Euro. Vorbesteller kriegen ein Theme, Avatare und den Soundtrack als Dreingabe.
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