Ich konnte auf der Gamescom eine Viertelstunde Resident Evil 2 spielen. Es war natürlich die gleiche Version, die man bereits auf der E3 ausprobieren konnte. Außerdem gibt es hier nur die Xbox-One-Fassung, aber die Unterschiede sind ja nicht so groß.

Old School Gefühl

Es spielt sich herrlich beklemmend. Die Steuerung und die Kameraperspektive sind absichtlich nicht auf perfekte Kontrolle der Situation ausgelegt. Schon damals diente das ganz bewusst dazu, Beklemmungen und unsicheres Gefühl beim Spieler auszulösen. Wenn man da wie in einem reinen Shooter nur so durch rennen und alles problemlos abknallen könnte, wäre es einfach nicht dasselbe Spiel. Man muss zum Beispiel mit der Pistole durchaus einen Moment zielen, sonst kann der Schuss vorbei gehen. Und obwohl man nicht mehr wie früher die festen Kamerawinkel hat, sondern über die Schulter sieht, ist die Kamera so dicht dran, dass man trotzdem Mühe hat, alles zu überblicken, insbesondere in den dunklen Abschnitten, in denen Leon selbstständig die Taschenlampe hervor holt.

Mehr Horror als Action

Es gibt in fast jedem Raum viel zu entdecken, oft wird einem eine lange Nase gedreht und man kann die besten Sachen noch gar nicht einsammeln, entweder weil ein Schlüsselobjekt fehlt oder man einen Code knacken muss. Sehr schnell stößt man an die Grenzen des Inventars, und der größere Rucksack ist so nah und doch so fern im Schließfach. Alles ist neu und doch vertraut, hier wird definitiv mit der Erinnerung gespielt, ohne dass man als alter Resident Evil 2-Hase einen Vorteil hätte. Die Zombies sind auch durchaus kein Kanonenfutter, man muss sich bereits bei 2-3 von ihnen eine Taktik überlegen, jedenfalls wenn man nicht die kostbare Schrotflinten Munition einsetzen möchte. Clever ist die Messer-Mechanik, sobald man dieses bekommt, kann man es jederzeit durch Halten von L1 hervorholen und damit kämpfen, um Munition zu sparen, ohne die Schusswaffe weg zu legen. Wird man frontal angegriffen, kann man mit dem Messer ein Befreiungsmanöver durchführen - aber dann steckt das Messer halt im Zombie, und man muss ihn erst erledigen, um es sich zurück zu holen.

FAZIT:

Ich kann es kaum erwarten, im Januar ohne Zeitlimit alle Räume zu erkunden, das Polizeirevier wieder von den Zombies zurück erobern und einem mehr oder weniger freundlichen bekannten Wissenschaftler wieder zu begegnen. Fans der alten Resident Evil Teile werden endlich wieder glücklich gemacht.

[ Preview verfasst von Planet ]