So gut wie jeder Nerd träumt einmal davon, nach Akihabara zu reisen und sich dort am liebsten einzunisten. Von Merchandise Shops bis hin zu den abgefahrensten Arcade Hallen findet man dort alles, was das Nerd Herz begehrt. Acquire schickt uns in Akiba`s Beat genau dorthin und ob wir in Akiba eine gute Zeit hatten, erfahrt ihr im folgenden Test!
Wer und wo sind wir hier eigentlich....und warum?
Zu Beginn des Spiels lernen wir den Hauptcharakter Asahi kennen. Asahi selbst bezeichnet sich im Spiel als NEET (No Experience, Education or Training). Asahi ist die Art von Teenager der gerne sehr lange schläft, nicht arbeiten geht und seine restliche Zeit mit Videospielen und Animes verbringt. Glücklicherweise für ihn wohnt er direkt in Akihabara, wo er sich natürlich pudelwohl fühlt. Als er dann auf Saki trifft, ändert sich sein üblicher Tagesablauf. Gefangen in einer Zeitschleife, in dem sich der Sonntag immer wiederholt, versuchen beide herauszufinden was eigentlich los ist in Akiba. So viel zur Story, die gar nicht mal schlecht anfängt. Im Laufe der Zeit ist die Handlung auch durchaus interessant, allerdings nimmt sich das Spiel selber nie wirklich ernst, da immer wieder unnötige Dialoge auftauchen und diese sich sehr in die Länge ziehen. Es wird sehr sehr viel geredet, vieles davon ist einfach nur Filler Content wie so schön sagt. Etwas das ganze hinauszögern, ohne irgendwas zur Story beizutragen.
2D Kampf in einer 3D Umgebung?!
Was im ersten Moment komisch klingt, ist es auch am Ende. Der Ort des Geschehens ist immer wieder ein Dungeon, den wir in Akiba's Beat quasi säubern müssen. Diese sind leider nicht sehr anspruchsvoll und zudem auch nicht so toll designt worden, wie sie es hätten sein können. Auf Dauer kann es mich nicht begeistern, da die Grundlage mit dem Kampfsystem auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Ich war doch negativ überrascht, wie schlecht sich das ganze spielt. Während sich die Entwickler hier an den Tales of Spielen von Bandai Namco orientiert haben, ist es im Spiel selbst dann in der Umsetzung nicht ganz so gelungen. So bewegt sich unser Charakter mehr oder weniger auf Schienen und schlägt auf den Gegner zu, wenn er direkt vor ihm steht. Wenn wir auch nur ein kleinen cm zu weit weg sind, gelingt uns kein Angriff. Das endet darin, was wir 2-3 zuschlagen und uns dann nach hinten bewegen, um nicht getroffen zu werden. Und das ständig…die gähnende Langeweile. Das Kampfsystem wirkt sehr steif und nicht dynamisch, wie eben in den genannten Tales of Spielen. Dort kann ich mich in einem bestimmten Radius während des Kampfes komplett frei bewegen und kann selbst entscheiden, wie ich den Gegner am besten angreifen kann. Vielleicht täuscht mich da auch jetzt meine Wahrnehmung, aber ein wenig Input-Lag ist in den Kämpfen auch zu spüren gewesen. Was die Kämpfe dann nicht unbedingt leichter gemacht hat.
Low-Budget Produktion
Das fällt leider an vielen Stellen des Spiels auf. Wenn wir uns einmal in Akihabara umschauen fällt es einem besonders gut auf, alles ist bunt aber wirklich erkennen tut man hier wenig. Weil die kleinen aber feinen Details hier schlicht fehlen. Alles sieht irgendwie gleich aus und gleich bedeutet in dem Fall das es keinen Spaß macht durch Akiba zu latschen, wenn sehr wenig Abwechslung geboten wird, obwohl gerade der berühmte Stadtteil von Tokyo doch dafür prädestiniert ist, gerade eben das anbieten zu können. Das ärgert mich persönlich sehr, das da nicht so viel Arbeit reingesteckt wurde. Als krassen Gegenvergleich schaut man sich einmal Persona 5 an, das strotzt nur so vor Liebe zum Detail an allen Ecken und Kanten des Spiels. Zugegebenermaßen ist der Vergleich sicherlich auch nicht gerade fair, da Persona 5 schon eher höher an zu siedeln ist was die Produktionskosten angeht, vielmehr geht es mir auch dabei um eben die verpasste Chance der Entwickler uns was Tolles zu präsentieren. Auch im Low Budget Bereich darf man gewisse Erwartungen haben.
FAZIT:
Akiba's Beat hätte mir wirklich gefallen können. Die Voraussetzungen waren da, mit Akihabara als Schauplatz, den interessanten Charakteren, dem sehr Tales of ähnlichen Kampfsystem. Aber all die Punkte wurden nur halbgar umgesetzt und über diese Schwächen kann ich bei aller Nerd Liebe zu Japan bzw. Tokyo nicht einfach hin wegschauen. Maximal nur zu empfehlen, wenn man nicht genug von japanischen Spielen bekommen kann und kein Problem damit hat, gewisse Schwächen des Spiels in Kauf nehmen zu können.
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