Neue Technik braucht immer etwas greifbares, damit man gleich sehen kann, was einen erwartet. Am besten geeignet sind dafür immer kleine Minispielsammlungen, welche die Möglichkeiten prominent vorführen sollen. Bislang waren solche Sammlungen jedoch meist einfach gestrickte Demos ohne Tiefgang. Sony möchte hier nun gern einen anderen Weg gehen, schmückte ihre Technikdemos für eine perfekte Immersion mit kleineren Geschichten aus und versammelt fünf dieser unter dem Label VR Worlds. Im folgenden gehen wir auf die Häppchen kurz ein, welche allesamt jeweils ca. 30 bis 90 Minuten Spielzeit in Anspruch nehmen.
London Heist
Ihr steht auf die Filme von Guy Ritchie? Dann seid ihr hier genau richtig! Ihr spielt einen Kriminellen, der arg in der Patsche sitzt und dem vorgeworfen wird, beim letzten Überall etwas eingesteckt zu haben. In Rückblenden zückt ihr in zwei Sequenzen die Knarren und ballert was das Zeug hält. Dazwischen gibt es kleinere Storyfetzen mit Guy Ritchie typischen Dialogen, wo ihr zudem mit den Umgebungen etwas interagieren könnt. Des Weiteren könnt ihr euer Können noch auf mehreren Schießständen unter Beweis stellen. Die Ballersequenzen sind cool gemacht und machen vor allem mit zwei Move Controllern Spaß, da man mit einem ballert und mit dem anderem Magazin aufnimmt und in anschließend in die virtuelle Knarre steckt. Leider ist die erste Sequenz etwas unübersichtlich, da das mit dem aus der Deckung raus feuern nicht gut klappt, während die Autobahn Szene ziemlich cool rüber kommt. Grafisch ist alles schön detailliert und es gibt viel zu entdecken und auch zu befummeln. Auch Details wie das nutzen eines Handys wurde wunderbar umgesetzt. Hier könnte man sich auch wunderbar ein komplettes Spiel vorstellen,denn nach gut 45 Minuten hat man nämlich alles gesehen.
Scavenger’s Odyssey
Als außerirdischer Pilot eines kleinen Mechs ist man auf der Suche nach einem Artefakt. Nachdem man den Weg aus dem eigenen Frachter geschafft hat, findet man sich in einem Weltraumfriedhof wieder. Hier springt man mit seinem agilen Fahrzeug von Plattform zu Plattform und erkundet alte Raumschiffe und Asteroiden. Wobei erkunden etwas hochgegriffen ist, da das Level sehr geradlinig daherkommt. Auf dem Weg kreuzen uns dabei immer wieder kleine und große Käfer, welche dem Spieler ans Leder wollen. Spielerisch ist “Scavenger’s Odyssey” der aufwendigste Titel dieser Compilation. Man benötigt neben den Analogsticks noch alle vier Schultertasten, um sicher durch das Spiel zu kommen. Gezielt wird übrigens mit dem Kopf, was für einige starke Motion Sickness bedeuten könnte. Der Mech wackelt, man läuft nach links und ballert nach rechts und alles dreht sich im Weltraum um einen … das wird nicht jedem Magen gefallen. Grafisch macht “Scavenger’s Odyssey” einen tollen Eindruck und überzeugt mit vielen Effekten auf dem Bildschirm. Nach knapp zwei Stunden ist das Abenteuer aber bereits vorbei.
VR Luge
Nach den zwei kurzweiligen Ausflügen in die virtuelle Realität, kommen wir nun zum Rohrkrepierer der Sammlung. Dabei ist die Idee mit einem Board einen Berg herunter zu rasen ziemlich cool und verspricht rasante Action auf fantasievollen Kursen. Leider wird das Potential verschenkt, da die Kurse bis auf ein paar wenige Highlights zum einen wirklich langweilig designt wurden und zum anderen kein Geschwindigkeitsgefühl zustande kommt. Hinzu kommt eine Grafik, welche flimmert und arg verwaschen daherkommt und selbst ein Driveclub besser ausschaut. Zudem ist die Steuerung mittels Kopfbewegungen ziemlich träge und der Controller wäre die bessere Alternative gewesen. Ganz nebenbei hat man nach gut 45 Minuten alles gesehen.
Ocean Descent
Der Tauchgang dürfte neben London Heist der bekannteste Teil der Sammlung sein. Dabei handelt es sich weniger um ein Spiel, als vielmehr um einen Film, da ihr alles nur passiv erlebt. Ihr laßt euch also in einem Käfig in die tiefen des Meeres hinab und genießt bei drei Tauchgängen die Unterwasserwelt. Das ihr bei einem Tauchgang einem Hai begegnet, dürfte sich schon rumgesprochen haben. Nach 30 Minuten ist alles vorbei und ihr werft die Techdemo nur noch bei Besuchern an.
Danger Ball
Beim letzten Spiel erwartet uns ein neuer Pong Verschnitt, der gegen die KI aber leider nur kurzzeitig Spaß macht, obwohl jeder Gegner seine Eigenheiten hat. Toll wäre es gewesen, wenn man gegen einen menschlichen Spieler hätte antreten können. Dies sorgt dafür, dass man das an sich coole Spiel leider nur selten startet, wenn man mit der KI fertig ist. Dabei wäre hier noch viel Luft nach oben gewesen!
FAZIT:
Für die knapp 40€ bekommt man eine an sich nette Übersicht über die Möglichkeiten der Playstation VR. Leider sind mir die Spiele für das Geld aber zu kurz geraten, bieten fast null Wiederspielwert und vorhandenes Potential wurde verschenkt. Um Freunden die Technik näher zu bringen, reichen im Prinzip auch die Demos aus dem Store zusammen mit der kostenlosen Playroom Minispielsammlung (welche ganz nebenbei auch tolle Multiplayer Erfahrungen demonstriert).
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