Batman - The Telltale Series: Episode 1: Realm of Shadows
29. August 2016
Tief versteckt im Telltale Team gab es eine kleine Gruppe, die machte sich daran eine Geschichte im Borderlands Universum zu erzählen. Von allen belächelt gelang ihnen das wohl zweit beste Telltale Spiel zu erstellen (siehe Review). Mit viel Witz und neuen Ideen überraschte man das Publikum. Nun soll sich jenes Team um DCs Batman kümmern. Kein leichtes Unterfangen, doch womöglich schaffen sie es den Erfolg zu wiederholen.
Jahr Eins
Batman ist eine Gestalt die erst seit kurzem dem Verbrecherabschaum das Fürchten lehrt und der Polizei Kopfschmerzen beschert. Batman ist aber auch Bruce Wayne, Milliardär, Playboy und auf dem besten Weg seinen Freund Harvey Dent als neuen Bürgermeister von Gotham zu präsentieren. Die Stadt versinkt in Verbrechen und dank der korrupten Politik scheinen Gangsterbossen wie Carmine "Der Römer" Falcone freie Hand zu haben. Doch alles scheint sich zu wenden, denn Batman ist nicht die einzige neue Figur in Gotham. Oz, Oswald Cobblepot, will den Ruf seiner Familie wieder herstellen und plant Großes. Als ehemaliger Kindheitsfreund bereitet das Bruce sorgen, Batman hingegen muss sich mit einer rätselhaften Katzeneinbrecherin beschäftigen. Über all dem hängt ein gewaltiges Damoklesschwert welches die dunklen Tage der Wayne Familie ans Licht bringen wird.
Vorlage für diese Batman Interpretation sind eindeutig die Nolan Filme. Batman/Bruce wie auch die anderen Figuren werden sehr jung und in ihren frühen Tagen präsentiert. Batman Fans werden wenig Freude damit haben, da es in den letzten Jahren in allen Medien zahlreiche „Entstehungsgeschichten“ gab. Auch bei Oz wird man die Nase rümpfen. Ein Pinguin der gemeinsam mit Bruce spielte und in den letzten Jahren sein Geld bei illegalen Boxkämpfen verdient hat, ist nicht gerade das erste was hier einem einfällt. Zumindest scheint er die Ziele mit seinen zahlreichen Vorlagen zu teilen. Am Ende der Episode gibt es natürlich den gewohnten Cliffhanger, der tatsächlich Lust auf mehr macht!
Von QTE und Tatorten
Qucik Time Events und Dialoge sind die Gadgets mit denen Telltale Games arbeitet und sie sind hier zahlreich vertreten. Über die gut zwei Stunden gibt es verschiedene Entscheidungen zu treffen, die sich auf in der Handlung auswirken. Naturgemäß sind diese in Episode 1 relativ unbedeutend, doch legt man hier einige wichtige Grundsteine. Will man einen eiskalten Frank Miller Batman, der nicht vor Gewalt zurück schreckt oder einen Scott Snyder Batman, der mit Furcht und Taktik vorgeht. QTE wurden wieder so gewählt, dass sie gut von der Hand gehen und das gezeigte am Bildschirm widerspiegeln. Es gibt zwar ein paar Aussetzer, doch sind diese nicht gravierend. Neu ist das Batman Symbol in der Ecke. Hat man einen Großteil der QTE Richtig ausgeführt bekommt man einen schönen Batman Slowmotion-Takedown zu sehen. Völlig neu sind kleine Rätsel, die diese Bezeichnung im Vergleich zu anderen Telltale Spielen verdienen. Als guter Detektiv gilt es Verbrechensschauplätze zu analysieren. Hat man alle Beweise muss man diese Sinnvoll miteinander verketten. Am Ende entsteht ein Bild, was an diesem Schauplatz vorgefallen ist. Weitere Neuheiten betreffen den individuellen Verlauf der Geschichte. Als kleinen Aperitif kann man am Anfang der Geschichte die Farbe seiner Bat-Gadget wählen. Weiter geht es dann bei den Action Sequenzen. Hier lässt einem das Spiel die Wahl zwischen zwei oder drei Takedowns. Spielerisch eher Nebensache, erhöht aber den Wiederspielwert!
Ein neues Grafik Tool?
Technisch gibt es eine überarbeite Engine. Im Vergleich zu den anderen Comic Umsetzungen ist Batman ein großer Schritt nach vorne. Möglicherweise liegt es am gewählten Stil, alle Figuren wirken sehr detailliert. Auch die Umgebung hat einen ordentlichen Neuanstrich bekommen. Die Stadt wirkt als hätte man über die Nolan Filme einen Comic Filter gelegt. Wie viel Neues wirklich in der Engine steckt wird die Zeit zeigen, zumindest sind die Animationen deutlich flüssiger und es gab keinen einzigen Bug oder Absturz während meiner Spielzeit. Auch akustisch braucht sich der neue Batman Theme nicht verstecken. Er fügt sich gut in die Atmosphäre des Spiels ein, ebenfalls die Sprecher. Wer die letzten Naughty Dog Spiele auf Englisch spielte wird die Stimme von Batman gleich erkennen. Troy Baker, die Stimme von Joel und Samuel Drake. Ein weiterer Naughty Dog Veteran ist Richard McGonagle, welcher Victor Sullivan die Stimme lieh und nun Falcone spricht. Um die bezaubernde Catwoman kümmert sich Laura Bailey, welche Fiona in der Tales from the Borderlands vertonte. Tja und wer eine deutsche Synchronisation erwartet, ist hier leider falsch. Zumindest wurden die Texte ordentlich auf Deutsch übersetzt.
FAZIT:
Wie bei allen Telltale Spielen sagt eine Episode nichts über die Serie aus. Kann sie noch so großartig sein, kann am Ende die Geschichte enttäuschen. Genau dazwischen pendelt diese Episode. Man hat alle wichtigen Handlungsstränge gelegt, doch spürt man noch nichts von den versprochen Batman/Bruce Wayne Momenten. Wurde doch behauptet, dass man gewisse Situationen zwischen beiden Figuren wählen kann. Auch die Geschichte ist noch relativ unspektakulär. Wie das Schicksal des guten Harvey Dent weiter verlaufen wird sollte jedem klar sein. Und hier sind wir bei der Krux. Will man neue Wege gehen oder verlässt man sich auf 75 Jahre Batman Geschichte. Ich bin bereit der Handlung zu folgen, denn das Ende wirft etwas auf, dass nicht zur üblichen Batman Handlung gehört…(sofern man Scott Snyders Eulen Saga nicht gelesen hat).
[ Review verfasst von Andy ]
Pluspunkte:
Neue, verbesserte Grafik Engine
Gute Synchronisation
Interessanter Start der Geschichte
Minuspunkte:
Steuerung nicht optimal
Zu leichte Rätsel
Handlung nimmt spät Fahrt auf
Infos zum Spiel
Name
Batman - The Telltale Series: Episode 1: Realm of Shadows
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