Unser heutiges Review beschäftigt sich mit dem neuesten Stück Software aus Capcom‘s Remaster-Welle. Nachdem sowohl Resident Evil 1, Zero als auch Teil 6 bereits ihr Debut auf der PS4 gefeiert haben, ist nun Resident Evil 5 an der Reihe. Ob Capcom auch diese Portierung gelungen ist, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
Welcome to the Jungle
Als Resident Evil 5 anno 2009 veröffentlicht wurde, war der Hype groß um das Spiel. Nach dem überragenden RE4 und den heißersehnten Sprung auf die damalige Next Gen Plattform waren die Erwartungen unermesslich groß. Das darauffolgende Resultat war jedoch äußerst zweigespalten. Dies lag insbesondere daran, da man sich mit dem fünfte Teil der Serie endgültig von den gruseligen Wurzeln der früheren Teile entfernt hat. Stattdessen hat sich Capcom damals dem Mainstream-Publikum zugewendet und vollends auf Action gesetzt. Zusätzlich spendierte man dem Spiel einen Online-Koop-Modus, was damals eine absolute Premiere für ein Resident Evil Mainline-Spiel darstellte.
Doppelt gemoppelt
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Chris Redfield und Sheva Almomar, die im Auftrag (der inzwischen allseits bekannten) BSAA, einen neuen Virus-Vorfall in Afrika untersuchen sollen. Serientypisch dauert es aber natürlich nicht lange, bis die sprichwörtliche „Kacke am Dampfen“ ist. So entwickelt sich im Laufe der zahlreichen Kapitel eine packende Geschichte, die auch ausgiebig vom „Lore“ der Serie gebraucht macht. Ich persönlich finde es jedoch immer noch schade, wie sich die Serie damals, beginnend mit dem vierten Teil, von den klassischen Zombies entfernt hat. Und auch wenn man es mit zahlreichen Gegnervariationen zu tun bekommt, kennt man viele schon in ähnlicher Form aus dem vierten Teil. Und nachdem Resident Evil 4 wenigstens hier und da einige Rätselpassagen angeboten hat, liegt der Fokus beim 5. Teil inzwischen eindeutig mehr auf der Action. Es wird viel geballert und bei den zahlreichen QTE-Events, viel auf den Controller eingehämmert. Nach wie vor gewöhnungsbedürftig ist jedoch die altbackene Panzer-Steuerung, die es einem nicht erlaubt, während des Laufens zu schießen. Was im Jahr 2009 schon nervig war, ist fast 10 Jahre später sogar noch unerträglicher, vor allem in Hinblick auf die zahlreichen Gegner, mit denen man es zu tun bekommt. Zum Ausgleich gibt es bei RE5 jedoch einen Partner, der im Offline-Modus von der KI und im Online-Modus von einem menschlichen Spieler gesteuert wird. Und hier kommt die stärkste Seite von Resident Evil 5 zum Vorschein. Obwohl Resident Evil 5 spielerisch altbacken und alles andere als innovativ ist (auch damals schon), kann das Ko-Op-Vergnügen selbst heute noch vollends überzeugen. Es macht einfach Spaß sich gemeinsam mit einem Kumpel durch die Mengen an Gegner zu ballern und einander bei heiklen Situationen zu helfen. Nur offline kommt es hin und wieder zu einigen frustrierenden Momenten, da Sheva immer noch an einer mäßigen intelligenten KI leidet.
Ein volles Paket
Resident Evil 5 kommt mit reichlich Inhalten. Neben der umfangreichen Kampagne, die aufgrund des motivierenden Waffen-Upgrade-Systems und den verschiedenen Schwierigkeitsgraden viel zu bieten hat, gibt es auch noch den obligatorischen Mercenary-Modus, wo es darum geht durch das Erledigen von Gegnern möglichst viele Punkte zu erspielen. Darüber hinaus kommt RE5 auch noch mit zwei DLC-Add-Ons. Während „Desperate Escape“ mehr auf Action setzt, ist „Lost Nightmare“ nach wie vor das absolute Highlight. Nicht nur, weil man wieder in die Rolle von Jill Valentine schlüpft, sondern auch, weil es hier etwas düsterer und spannender zur Sache geht. Als Schauplatz dient das alte Herrenhaus von Umbrella Gründer Oswell E. Spencer. Eine nette Anspielung an den ersten Teil. Abgerundet wird das Paket durch einen Multiplayer-Modus, wo man entweder im Deathmatch oder Team-Deathmatch-Modus auf Gegnerjagd geht. Da die Inhalte des Multiplayer-Modus jedoch überschaubar sind und Resident Evil von Natur aus nicht gerade als Mehrspieler-Hit bekannt ist, wird man diesem Modus aber nur geringe Beachtung schenken. Immerhin lässt sich anerkennend sagen, dass sie es versucht haben.
Grafische Mängel
Während die Portierung von Resident Evil 6 mehr als gelungen war, zeigen sich bei Resident Evil 5 einige Manko. Während die Auflösung auf 1080p hochgestreckt wurde, zeigen vor allem die Texturen an vielen Stellen ihr hohes Alter. In meinem Kopf sah Resident Evil 5 immer noch ziemlich gut aus. Als ich das Spiel jedoch auf der PS4 sah, war ich erschrocken, wie leer und detailarm es mitunter wirkt. Typischer Fall von Nostalgie-Brille muss man da wohl sagen. Was nichts mit Nostalgie zu tun hat, sind die vereinzelten Framerate-Einbrüche, die in Anbetracht der Hardware echt fehl am Platz sind.
FAZIT:
Während das Spiel an sich durchaus zu gefallen weiß, insbesondere im Ko-Op-Modus, sorgt eine überraschend schlechte technische Umsetzung für ein paar Abstriche in der B-Note. Nachdem die anderen PS4-Neuauflagen allesamt sauber portiert wurden, sorgt Resident Evil 5 für einen dicken Kratzer im Lack. Wer jedoch Bock auf Ko-Op Action hat wird meiner Meinung nach zum Preis von 19,99€ ziemlich gut unterhalten.
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:
Solide Kampagne
Viele Inhalte
Spaßig im Ko-Op
Minuspunkte:
Sheva KI immer noch schlecht
Technische Mängel
Immer noch nichts für Fans des klassischen Resident Evil
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