In unserem heutigen Review geht es um ein neues Indie-Spiel, welches von ehemaligen Mitarbeitern von Criterion entwickelt wurde. Und bereits an der grundlegenden Spielidee kann man den Hintergrund des Entwicklerteams schnell wiedererkennen. Mehr dazu erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
Hole in one? Eher nicht!
Erinnert ihr euch noch an den Crash-Modus der Burnout Serie? Dabei handelte es sich um einen Extra-Modus, wo man mit voller Geschwindigkeit in andere Autos und Gegenstände knallte, um dann im Anschluss mit Hilfe von Explosionen möglichst viele Sachen zu zerstören. Umso mehr Objekte man zerstört hat, desto größer war am Ende auch die Endpunkzahl. Und dies ist im Grunde auch das Prinzip hinter Dangerous Golf. Anstatt jedoch Karambolagen durch ein Auto in Gang zu setzen, hat man den Maßstab etwas zurückgeschraubt. Stattdessen nutzt man nun einen Golfball, um möglichst viel Schaden anzurichten. Da es auf dem offiziellen Grün jedoch kaum etwas zu zerstören gibt, hat man sich für das Abschlagen der Bälle für gewöhnliche Einrichtungen, wie Küchen oder Museen entschieden, wo haufenweise Objekte darauf warten zerstört und demoliert zu werden. Es gibt vier Länder, die jeweils mehrere Levels beinhalten, insgesamt gibt es über 90 Level. Leider bleibt die optische Variation dabei oftmals auf der Strecke, wodurch man immer wieder auf die gleichen Schauplätze trifft, nur die Missionsziele ändern sich von Kurs zu Kurs. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre wünschenswert gewesen. Ebenso wünschenswert wäre ein ausgeglichener Schwierigkeitsgrad gewesen, weil in den späteren Missionen vieles vom Zufall abhängig ist. Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass man die Kampagne auch mit im Co-Op-Modus spielen kann.
Aber wie steuert sich Dangerous Golf eigentlich? Zu allererst fällt auf dass es keine Kraftanzeige beim Abschlag gibt. Stattdessen haut man einfach mit dem Analogstick drauf los und hofft auf das Beste. Und sobald man eine gewisse Anzahl an Objekten zerstört hat, bekommt man ähnlich wie beim Crash-Modus der Burnout Serie, die Möglichkeit mit Hilfe einer Explosion die Langlebigkeit eures Abschlags zu verlängern. Gleichzeitig hat man dabei die Möglichkeit die Richtung des Golfballs zu verändern. Dies erledigt man mit dem Betätigen der R1-Taste, was eine Art „Bullet-Time“ auslöst. In diesem kurzen Zeitraum kann man seinen Ball etwas genauer durch die Gegend bewegen und möglichst viele Gegenstände zu zerstören. Das Gameplay ist alles in allem sehr eingängig, schnell erlernt und nicht sehr kompliziert. Trotz allem hängt am Ende vieles, wie eingangs erwähnt, nicht vom euren Können ab, sondern vom Zufall.
Grafik & Sound
Kurze, flashige Soundeffekte sorgen dafür, dass Dangerous Golf an ein Spiel vom Anfang der 2000er erinnert. Die Menüführung ebenso – sehr altbacken und ohne großen Charme. Was die Grafik angeht, sollte man trotz Verwendung der Unreal Engine 4 keine Wunderdinge erwarten. Die Umgebungen wirken etwas einfallslos und sehr lieblos gestaltet. Und auch die hässlichen Texturen der einzelnen Objekte haben eigentlich nichts auf der PS4 verloren. Vielleicht wäre dies etwas zu viel vom Team erwartet, aber wenn man schon Objekte aus dem echten Leben nimmt, hätte ich mir mehr Realismus erwünscht. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass der grafische Rahmen des Spiels echt überschaubar ist und man mit Unreal 4 und PS4 durchaus über die passende Power verfügt. So bleibt die Optik jedoch langweilig und uninspiriert. Den sprichwörtlichen Vogel schießen jedoch die unerträglichen Ladezeiten ab, die viel zu lang sind. Und gerade bei einem solchen kurzweiligen Arcade-Titel sollten Wartezeiten auf ein Minimum reduziert werden. Dies ist jedoch leider nicht der Fall, wodurch man vor und nach dem Einlochen mit nervigen und langweiligen Ladebildschirmen konfrontiert wird.
FAZIT:
Obwohl Potenzial nicht von der Hand zu weisen ist, ist das endgültige Resultat von Dangerous Golf leider mehr als enttäuschend. Enttäuschende Technik und ein schwerer Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass der anfängliche Spaß schnell verfliegt. Hinzu kommen Ladezeiten aus der Hölle, die in keinem Arcade-Spiel existieren sollten.
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