Die Trials-Serie von Ubisoft ist kein Blockbuster-Titel ala Far Cry oder Assassin`s Creed, hat aber doch einen harten und treuen Anhang generieren können. Das liegt vor allem am simplen, aber dafür umso härteren Spielprinzip. Jeder kann Trials schnell erlernen. Aber genauso schnell streut sich letztlich die Spreu vom Weizen und echte Fähigkeiten machen dann den Unterschied. Mit Trials of the Blood Dragon für die PS4 kommt jetzt ein neues Spiel in der Serie und kann das Spiel immer noch so begeistern?
Manchmal ist Trash einfach Trash
Die Blood Dragon Erweiterung für Far Cry 3 erwies sich als echter Glücksgriff für Ubisoft, da die völlig abgedrehte Geschichte des Spiels eine schöne Abwechslung zum ersten Hauptspiel war. Gameplaytechnisch passte auch alles und diesen Erfolg versucht man nun auch auf Trials umzumünzen. So gibt es jetzt eine Geschichte, die sich um die zwei Kinder des Hauptcharakters aus Far Cry 3: Blood Dragon dreht. Man tretet in seine Fußstapfen und muss die Welt vor den Kommunisten, Aliens und einem Blood Dragon retten. Sie bietet nichts weltbewegendes und nervt eher mit zahlreichen langweiligen Zwischensequenzen, weil man krampfhaft versucht eine 80er-Atmosphäre aufzubauen, die niemand wollte.
Spiele ich immer noch Trials?
Spielerisch ist auf den ersten Blick alles beim Alten. Man fährt auf einem Motorrad, gibt Gas, kann Bremsen und sich mittels dem linken Stick nach vorne und hinten lehnen. So darf man völlig verrückte Kurse meistern, die es zum Teil echt in sich haben. Denn die Physik-Engine vergibt einem kaum Fehler, aber das macht es am Ende auch so motivierend. Man möchte die Abschnitte immer besser und schneller schaffen und startet dann auch gerne ein Level von Neuem. Doch diese Freude hält etwa zwei Level lang und dann traut man seinen Augen nicht mehr. Plötzlich wird aus Trials ein 2D-Plattformer mit Waffen und einer grauenhaften Steuerung. Die Sprungmechanik erinnert an erste Videospielversuche der 90er, die Steuerung an sich ist träge und ungenau, man bleibt ständig hängen und die Platforming-Einlagen sind einfach nur monoton und langweilig. Leider ist das nicht das einzige Segment im Spiel und später darf man noch ein Jetpack nutzen, im Weltall fliegen oder anderes Zeug machen. Leider kommt bei keinem Gimmick Spielspaß auf und so wird man ständig aus dem an sich guten Gameplay gerissen, um mal wieder ein paar Gegner umzulegen. Zeitweise ist man nur zu Fuß unterwegs und nur etwa die Hälfte der Spielzeit besteht aus Motorrad-Gameplay.
Technik
Grafisch gibt es wenig neues zu berichten. Mittlerweile sieht das Spiel recht angestaubt aus, läuft dafür aber absolut flüssig und ohne nennenswerte Grafikfehler. Einzig spät ladende Texturen fallen manchmal auf, ansonsten gibt es aber gewohnte Trials Grafik. Immerhin sind die verschiedenen Kurse und Umgebungen echt abwechslungsreich und es gibt auch ein paar nette Ideen, wie z.B. einen Kurs unter Einfluss von Drogen, wodurch nichts so ist, wie es scheint. Musikalisch gibt es auch allerlei Musik, der an die 80er angelehnt ist, aber nicht wirklich überzeugen kann.
FAZIT:
Trials-Spieler sind es gewohnt, dass sie hin und wieder eine Bruchlandung im Spiel erleben. Jetzt hat aber Ubisoft eine riesige Bruchlandung hingelegt, denn Trials of the Blood Dragon ist ein Nachfolger nach dem niemand gefragt hat. Die nervige Geschichte und Präsentation könnte man noch verkraften, wenn man nicht das einzig gute an der Serie, das Gameplay, ständig mit schlechten Gameplaygimmicks unterbrechen würde. Wenn man mal auf dem Motorrad sitzt, kommt direkt Spielspaß auf und man möchte seinen Run perfektionieren. Leider kommt das aber viel zu selten vor. Jeder sollte einen großen Bogen um das Spiel machen!
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