Tearaway ist eines der besten und kreativsten Spiele für die PlayStation Vita, wurde aber von den Besitzern kaum beachtet. Dabei gab es das Spiel gerne mal zum Budgetpreis. Media Molecule hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen und an einem Port des Spiels auf die PlayStation 4 gearbeitet. Es handelt sich aber nicht um einen simplen Port, sondern ein halbes Remake. Was das genau für das Spiel bedeutet, verraten wir euch in unserem Review von Tearaway: Unfolded.
Bring die Nachricht zum Wesen
In Tearaway: Unfolded dreht sich alles um Iota bzw. Atoi, eine zum Leben erwachte Nachricht, die man nun zum „Wesen“ bringen muss, was sich am Himmel als Sonne tarnt. Dabei durchlebt man zahlreiche Abenteuer mit dem kleinen Iota, denn der Weg ist natürlich kein leichter. Die Schnipsel haben sich nämlich zum Ziel gesetzt die bunte Welt mit öden Zeitungsausschnitten zu überschatten und die Kontrolle an sich zu reißen. Das Zurückschlagen der Schnipsel gehört also ebenfalls zu euren Aufgaben und während des Abenteuers trefft ihr auf Eichhörnchenkönige, Schweine, Wendiges und allerlei andere Figuren. Die Geschichte ist sehr niedlich erzählt und bietet gute 10 Stunden Spielspaß.
Alle PS4-Features im Einsatz
Spielerisch ist Tearaway: Unfolded ein relativ klassisches Jump`n Run mit einer bunten und lebendigen Welt, die zwar nicht komplett offen ist, aber sich durch zahlreiche große Areale auszeichnet in denen man einiges an Zeit verbringen kann. In Sachen Gameplay wird man ganz langsam an die einzelnen Features des Spiels herangeführt und davon gibt es echt einige. So kann man beispielsweise mit dem Licht des DualShock die Welt im Spiel erleuchten, Gegner blenden bzw. hypnotisieren, über das Touchpad Wind verursachen und noch vieles mehr. Selbst die Kamera wird genutzt, um die Welt des Wesens zu zeigen oder hin und wieder mal ein Foto von der Welt zu machen, um beispielsweise eine neue Textur zu bekommen. Denn Kreativität steht im Spiel im Mittelpunkt. Ständig wird man gebeten etwas zu designen. Mal soll man ein Abzeichen basteln, dann die Wolken formen oder sonstiges. Dabei kann man mehrere Farben auswählen und auf dem Touchpad dann die Formen zeichnen bzw. ausschneiden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und dank einer Companion-App kann man das auch auf dem Tablet mit mehr Präzision machen. Die App oder die Kamera sind aber optional und Spieler die darauf verzichten, verpassen nichts. Glücklicherweise wirkt auch nichts aufgesetzt und funktioniert ähnlich gut, wie auf der Vita. Gegen Ende werden die Plattformung-Passagen aber kniffliger und man muss die Steuerung verinnerlicht haben, aber wirklich fordernd wird das Gameplay auch hier nicht. Wie bereits erwähnt, sind viele der Areale aus der Vita-Version vergrößert worden, was aber nicht nur positive Aspekte mit sich bringt. Denn oftmals ist man nur als Kurier unterwegs für die vielen Figuren und es wirkt, als ob das Spiel künstlich gestreckt wurde.
Origami-Kunst
Wie schon auf der Vita besitzt auch Tearaway: Unfolded diesen Papierlook. Jedoch läuft das Spiel nun mit nahezu immer stabilen 60 Bildern pro Sekunde und einzig Papiereffekte der Umwelt laufen mit 15 Bildern pro Sekunde. Das hat weniger performancetechnische Gründe, denn mit einer höheren Bildrate würde die Illusions des Papiers verloren gehen. Diese Illusion macht Tearaway aber zu einem audiovisuellen Leckerbissen. Jede Welt sieht anders aus, es gibt überall etwas zu entdecken und die Liebe zum Detail ist umwerfend. Besonders schön ist, dass man zahlreiche der Papierfiguren aus dem Spiel auch nachbauen kann und die Anleitungen dafür muss man im Spiel sammeln. Wer also schon immer unter die Origami-Künstler gehen wollte, kann mit Tearaway den Einstieg machen. Musikalisch präsentiert sich das Spiel recht minimalistisch, kann aber trotzdem für den ein oder anderen Ohrwurm sorgen und irgendwie wirkt alles wie aus einem Guss.
FAZIT:
Das sich Media Molecule nicht für einen 1:1 Port der Vita-Version entschieden hat, ist genau richtig gewesen. Die Features wirken wohlüberlegt und keinesfalls aufgesetzt. Das Vergrößern der Spielwelt und Verlängern der Geschichte hat aber auch einige Nachteile mit sich gebracht, wodurch das Spiel nun ein paar Längen zu viel hat. Die Vita-Version war kürzer, aber konnte dafür stärker motivieren. Trotzdem können Neulinge als auch Fans des Originals in das Spiel hineinschnuppern, denn solch einen kreativen und eigenständigen Look bekommt man heute nur selten zu sehen. Alleine deswegen lohnt es sich schon.
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
60 Bilder pro Sekunde
Sinnvoll genutzte PS4-Features
Audiovisuelles Meisterwerk
Minuspunkte:
Spiel hat einige Längen
Für ein richtiges 3D Jump`n Run fehlt es immer noch an Herausforderung
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