Gut ein Jahr ist es nun her, dass Destiny veröffentlicht wurde. Eine Zeit voller Veränderungen. Nun aber kam mit der neuen Erweiterung - König der Besessenen - die wohl größte Veränderung in der Geschichte des Universums.
Looten und Leveln….
Das Spielprinzip wurde von Bungie nahezu nicht angerührt. Nach wie vor ist Destiny ein MMO Ego-Shooter. Ihr bewegt euch also in klassischer Shooter-Manier über die Welten und erledigt dabei eine Vielzahl an Missionen und kleineren Aufträgen. Gegner lassen Loot fallen und durch das Abschließe eben jener Missionen bekommt man Erfahrungspunkte zum Leveln. Hier kommen wir aber schon zu zwei der großen Änderungen: Zum einen wurde das maximale Level von 20 auf 40 erhöht, ein `Überleveln` durch Raidgear ist dafür nicht mehr möglich. Dafür gibt es das neue Lichtlevel, welches viel einfacher Einsicht in die Stärke des Charakters gibt. Denn es ist der Durchschnittswert der gesamten Ausrüstung welche man Trägt. Die zweite große Änderung ist die Einführung eines richtigen Questsystems. Man fliegt nun nicht mehr stupide die Planeten ab und erfüllt offene Aufträge, sondern man hat nun ein richtiges Questlog, welches euch auch schon mal zu den einzelnen Charakteren führt, um weitere Anweisungen zu bekommen. Das hat auch den Vorteil, dass die Nichtspielercharaktere nicht mehr ganz so blass wirken wie noch früher und es gibt einem mehr das Gefühl Teil einer persistenten Welt zu sein. Eine wohl noch zu erwähnende Neuerung ist das neue Gebiet, ein Dreadnought getauftes Mutterschiff der Rasse Schar, welches sich im Orbit des Saturn befindet und auf dem es allerhand neue Missionen, Strikes und Patrouillen zu erledigen gibt. Damit erhöht sich die Zahl der Planeten auf 5, wobei ich hier den Mond der Erde einfach mal dreist dazu zähle. Auch in die alten Gebiete wird man während der Story zurückkehren.
….und jetzt auch Suchen
Die einzelnen Missionen aus Destiny wurden nun zu richtigen Questlines zusammengeschlossen. Im Deutschen werden sie als Suchen betitelt, aber ich denke mit Quests wird jeder wissen was gemeint ist. Der Ablauf der Missionen ist zwar immer noch recht ähnlich, aber die Motivation ist deutlich größer sie zu spielen, da man nun wirkliche Anweisungen bekommt. Tue dies und du rettest die Welt, dann tue das und du rettest die Welt schon wieder. Motivation ist wirklich einer der größten Pluspunkte von „König der Besessenen“, nie war es so interessant die Missionen zu spielen, speziell weil jetzt auch viel mehr coole Waffen oder Rüstungsteile auf einen warten. So gibt es ganze Questreihen, deren Ziel es ist Materialien zum Schmieden eines brachialen Schwertes zu besorgen und wird man dann erst einmal mit eben jener Klinge beglückt, weiß man wofür man gespielt hat.
Ach, habe ich schon Motivation erwähnt?
Bungie führt mit „König der Besessenen“ eine Reihe neuer Missionen ein, gepaart mit ein paar Strikes und der Königsdisziplin: Dem Königsfall Raid. Die Missionen sind durch die Bank gelungen und machen auch beim dritten Mal spielen noch Spaß, gleiches gilt für die Strikes, speziell diese wurde nun durch exklusiven Bossloot aufgewertet, wodurch auch die alten Strikes noch interessant bleiben. Doch Bungies Meisterwerk ist der neue Raid. Nie war es so spaßig in einem 6-Mann Team zu spielen. Der Raid verzeiht in seiner normalen Version kleine Fehler und ist deutlich Abwechslungsreicher als noch die alten Raids. Es gibt nun mehr Bosse, mehr Jump`n Run Passagen und einfach mehr von allem. Besonders die neuen Teammechaniken wissen zu überzeugen. Leider muss man aber wieder sagen, dass das Lootsystem immer noch abhängig vom Glück ist. Man bekommt zwar immer etwas, aber höherwertiges Gear bleibt rar. In seiner schweren Variante kann der Raid dann aber ein ganz schönes Biest werden, die Gegner werden stärker, die Bosse bosshafter und der Loot bleibt leider weiterhin zufällig. Aber wenn man was bekommt, dann ist die Freude groß. So groß dass man Woche für Woche den Raid erneut angeht, in der Hoffnung was Cooles zu bekommen. Wenn man dann mal vom PVE genug hat, kann man auch mal eine Runde in den PVP Modus springen, der ebenfalls mit einer Vielzahl an neuen Spielmodi daherkommt. Zum Beispiel das Trials of Osiris Event, bei dem zwei 3-Mann Teams gegeneinander antreten. Die Besonderheit hier: Nach drei Niederlagen ist man raus und muss sich erneut zum Turnier anmelden. Schafft man jedoch zehn Siege ohne auszuscheiden, winken große Preise. Trials of Osiris ist zwar schon seit Haus der Wölfe ein wiederkehrender Gast, aber in „König der Besessenen“ wurde es nun zu einem wöchentlich stattfindenden Event.
Cheater, Lagger und andere blöde Spieler
Man muss ganz klar sagen es ist nicht alles Gold was glänzt. Die größten Probleme die Destiny hat, sind seiner MMO Mentalität geschuldet. So gibt es im PvP (Player vs Player) regelmäßige Lags und Spieler, die meinen es ist cool sich durchzucheaten. Beliebt ist hier das gezielte Laggen, z.B. durch Spielen über LTE oder das Ausnutzen von Sweetspots auf bestimmten Maps. Gerade Trials of Osiris wird dadurch teilweise zu einer Qual, wie oft wurde ich schon durch Wände erschossen oder konnte Gegner selbst nicht töten. Das kann schnell sehr frustrierend werden. Auch kann es im PvE (Player vs Environment) zu seltenen Lags kommen, was erst einmal nicht schlimm klingt, aber durchaus zu ungewollten Toden führen kann. Besonders im Raid enorm ärgerlich, wenn man den letzten Checkpoint erneut spielen muss.
Die Technik
Die Grafik von Destiny ist seit Release schlicht fantastisch. Es gibt knackscharfe Texturen und das Spiel läuft stets mit Bombenfesten 30FPS. Auch der Sound weiß zu überzeugen, die Waffen klingen wuchtig und die Granateneinschläge knallen schön satt im Ohr und wenn man zudem erst einmal die Hämmer des Titans (eine Spezialfähigkeit) gehört hat, wisst Ihr was ich mit satt meine. Die Teile knallen so fies, das man sofort weiß was Phase ist. Einzig und allein die kleineren Bugs in den Raids können den Gesamteindruck hier schmälern.
FAZIT:
Bungie hat es geschafft, Destiny mit der Erweiterung „König der Besessenen“ auf eine neue Ebene zu hieven, es ist motivierend, abwechslungsreich und spaßig. Es gibt eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten, die dank ihrer Belohnungen stets wissen bei der Stange zu halten. Es wird zwar die Zeit kommen, wo man den Endgame Content durch hat, aber Bungie zeigte bereits in den letzten Wochen wie sie solche Probleme lösen wollen. So gibt es regelmäßig neue Questreihen, die zumeist mit fetten exotischen Gegenständen winken und das kostenlos. Gut, diesen kostenlosen Content erkauft sich Bungie mit dem kürzlich eingeführten Micropayment System, bei dem sich Spieler für echtes Geld neue Gesten im Spiel kaufen können. Nichts dramatisches also, lediglich Kosmetika, aber ob das so bleibt muss die Zeit zeigen. Ich für meinen Teil habe mich wieder gänzlich in das Spiel verliebt und sehe daher auch gern über kleinere Fehler hinweg. Woche für Woche ziehe ich mit meinem Team in den Raid, erledige meine täglichen Aufträge, oder erfreue mich an den Überraschungen, die Bungie regelmäßig ins Spiel einbaut. Und nun geh ich mir noch meine noch fehlenden Schwerter schmieden und räum dann mit denen im PvP ordentlich auf.
Nachtrag zum letzten Serverreset:
Seit letzter Woche Dienstag hat sich wieder was getan in Destiny, denn nun gibt es im Kings Fall Raid sogenannte Challenges. Diese drehen sich darum, die Bosse unter bestimmten Bedingungen zu besiegen, um reichlich mit Loot beglückt zu werden. So gibt es nun z.B. erstmals Artefakte (Klassenspezifische Ausrüstungsgegenstände) mit dem maximalen Lichtwert. Nun war der Lichtwert der eigenen Ausrüstung ja entscheidend für den maximalen Level eines Charakters, dadurch ist es Spielern jetzt auch vergönnt, eben jenen maximalen Level zu erreichen.
[ Review verfasst von -MORF- ]
Kommentar von GreatC:
„König der Besessenen“ ist das Beste, was Destiny nach Haus der Wölfe passieren konnte. Der neue Raid ist fordernd und macht mit einer festen Gruppe immer noch extrem viel Spaß. Der einzige Wermutstropfen sind die ständigen Lags im PvP sowie PvE, aber dies lässt sich verschmerzen, da so viele neue Elemente hinzugekommen sind, welche Destiny zum perfekten Konsolen-MMO machen, besonders in Hinsicht auf die Story hat sich nun viel getan. Wer Destiny jetzt schon lange nicht mehr gespielt hat oder es einfach mal ausprobieren möchte, sollte mit Version 2 noch mal vorbeischauen.
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