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Wasteland 2 Director`s Cut - Review Tagebuch 1
12. November 2015

Weil wir gerne mal was Neues probieren, testen wir dieses Mal eine Art Review-Tagebuch in mehreren Teilen. Das ermöglicht es uns, sehr viel detaillierter auf einzelne Aspekte der Spiele einzugehen, da wir mehr Platz haben. Außerdem versetzen wir uns mehr in die Lage des Spielers, da wir ja unseren ersten Durchlauf mitschreiben und nicht schon vorher wissen, wie alles funktioniert und wie die Story verläuft. Daher gibt es in den ersten Teilen auch noch keine Wertung oder Plus/Minus-Punkte. Die folgen später, wenn Spiel und Story entsprechend fortgeschritten sind.

Als Testballon dient uns kein AAA-Game, sondern das (zumindest auf den Konsolen) eher nischige Wasteland 2 Director's Cut. Doch bevor wir mit der Charaktererschaffung beginnen, ist vielleicht ein kleiner Exkurs angebracht... 

Noch so ein Fallout-Clone...?

Mitnichten! Wer fit ist in Videospielhistorie, darf jetzt gerne zum nächsten Absatz springen. Da nur wenige aus der heutigen Gamer-Generation den Vorgänger von Wasteland 2 kennen dürften - geschweige denn es gespielt hat - ist vielleicht ein kleiner Exkurs angebracht. Ich fasse mich auch kurz.

Noch weit bevor Fallout 1997 mit den wohlbekannten Worten "War, war never changes" seinen postapokalyptischen Siegeszug durch die Laufwerke dieser Welt antrat, erschien Wasteland im Jahre 1988. Entwickelt wurde es , genau wie Fallout auch, von Brian Fargo bei Interplay, gepublished von EA (ja, so alt ist der Laden schon) und lief auf dem C64, Apple II und natürlich PC. Wasteland spielte sich wie viele andere RPGs seiner Zeit: In Draufsicht steuerte der Spieler seine Truppe durch den amerikanischen Südwesten, kämpfte in einem speziellen Bildschirm gegen zufällige Gegner, sprach mit NPCs und trieb so die Story voran. Der entscheidende Unterschied lag im Skill-System, welches sich mit speziellen Aspekten der Charaktere beschäftigte und damit nicht so allgemein wie die bereits bekannten Attribute waren. Damit einher gingen auch Rätsel, Quests und Situationen, die sich auf mehrere Weise lösen ließen. Ebenso neu waren damals die moralischen Entscheidungen, mit deren Konsequenzen der Spieler leben musste. Um es kurz zu machen: Wasteland war nicht nur die Inspiration für die Fallout-Serie (allen voran Teil 1 und 2), sondern wohl auch eins der einflussreichsten Spiele der Branche allgemein und RPGs im Speziellen.

Aber nun genug der Vorrede! Stürzen wir uns in den optisch wie inhaltlich aufgebohrten Director's Cut des mit drei Mio. Dollar finanzierten Kickstarter-Projekts. Und los geht es mit dem obligatorischen...

Day 1 Patch!

Mittlerweile sind Day 1 Patches ein sehr verbreitetes "Feature" der neuen Konsolengeneration. Es ist natürlich toll, wenn der Entwickler nach der Fertigstellung des Spiels die verbleibende Zeit ins Bugfixing steckt. Auf der anderen Seite freue ich mich als Käufer natürlich darauf, sofort loszocken zu können. Die notwendige Installation kostet mich so oder so schon Zeit, danach möchte ich aber nicht auch noch einen 3,75GB Patch laden. Der Vorteil an Wasteland 2 ist, dass es nicht viel Platz braucht (ca. 9GB, nach dem Patch sind es ein wenig über 12GB ), denn es ist ja kein Grafikmonster wie z.B. The Witcher 3 mit seinen 46,5GB. Die Installation ist also ruck zuck durch. Jetzt kann es endlich losgehen.

A timeless CLASSIC

Am Anfang eines jeden RPGs steht bekanntlich die Charaktererschaffung. In diesem Fall darf ich mir sogar gleich bis zu vier tapfere Desert Ranger nach meinen Wünschen zusammenklicken. Wem das zu umständlich ist, darf aber auch auf vorgefertigte Charaktere zurückgreifen. Als alter RPG-Hase baue ich meine Truppe natürlich selbst. Fans vom Fallout fühlen sich hier fast wie Zuhause, denn die Bildschirme sehen ähnlich aus und auch das Charaktersystem ist ähnlich, denn oft haben die Skills und Attribute nur andere Namen: Fallout hat SPECIAL (Strength, Perception, Endurance, Charisma, Intelligence, Agility, Luck) und Wasteland 2 hat CLASSIC (Coordination, Luck, Awareness, Strength, Speed, Intelligence, Charisma). Dennoch fällt es schwer, die Punkte zu verteilen, da ich zwar im Tooltip jedes Attributes und jedes Skills sehen kann, was er macht und ab welchem Wert neue Perks freigeschaltet werden, aber ich sehe nicht, was die Perks machen.

Genauso schwierig ist es mit einigen der Skills, da sich nicht wirklich einschätzen lässt, wie nützlich sie wirklich sein werden. Beispielsweise gibt es den Skill "Lockpicking"und den Skill "Safecracking". Letztlich sind beides Schlösser, aber der eine Skill ist spezialisierter als der andere. Und dann gibt es noch den Skill "Toaster Repair". Ich habe mir da schon gedacht, dass es sich wohl um einen nicht ganz ernstgemeinten Skill handelt und keine Punkte investiert. Aber wer weiß... Brian Fargo ist alles zuzutrauen, wenn man seinen Humor aus Fallout und The Bard's Tale kennt. Vielleicht gibt es ja einen Toaster im ganzen Spiel, der die besten Items ever enthält... aber ohne den Skill werde ich es nie erfahren.

Der letzte Schliff: Quirks und Aussehen

Als letztes gibt es noch den Quirk zu bestimmen. Das sind einzigartige Modifikationen am eigenen Charakter, die durch seine Herkunft oder Persönlichkeit bedingt sind. Dabei gibt es immer einen Vorteil und einen Nachteil. Mein Anführer zum Beispiel ist im Zirkus aufgewachsen. Rein wertetechnisch heißt dass, dass er keine Boni durch den Leadership-Skill erhält, aber durch die artistische Ausbildung 5% besser ausweichen kann. Lustiger Nebeneffekt: Er sieht jetzt das ganze Spiel aus wie ein ziemlich freakiger Clown, was sich auch durch andere Kleidung nicht mehr ändern lässt.

Es ist etwas komisch, dass ich die Herkunft, Religion und Lieblingszigarettenmarke seines Charakters bestimmen darf, aber die äußerliche Anpassung sehr bescheiden ausfällt. Ein paar Frisuren und Gesichter, ein paar Hüte und einige Klamotten. Das war's. Wer hier den Editor von Dragon Age Inquisition erwartet, wird sehr bitterlich enttäuscht.

Bereit für's Wasteland:

Nach etwas mehr als einer Stunde ist mein 4er-Trupp zusammengebastelt und mehr oder weniger alle Skills abgedeckt. Jetzt kann es also endlich losgehen... in Teil 2 unseres Review-Tagebuchs!

[ Review verfasst von Sanguinis ]



Infos zum Spiel
NameWasteland 2: Game of the Year Edition
SystemPlayStation 4
PublisherDeep Silver
EntwicklerInXile Entertainment
GenreRollenspiel
USKab 16 Jahren
PEGI18+
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 16.10.2015
 13.10.2015
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf8,7GB
720pJa
1080pJa
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